Lutz Protze
Lutz Protze war ein Alpinist, Journalist und Bergfilmer.
Lutz Protze, geboren am 29. Mai 1942, wuchs in Bad Schandau auf und begann als Junge mit dem Klettern im Elbsandstein. Sein erster Gipfel in der Sächsischen Schweiz war der Vordere Torstein, den er als Elfjähriger erklomm. Später gehörte Protze zur DDR-Alpinistik-Auswahl. Er nahm an Expeditionen in die Gebirge des Ostblocks - Tatra, Kaukasus, Pamir - und zu den höchsten Bergen der Sowjetunion teil (über 7.000 Meter). Der Bergsteiger war außerdem Mitglied des Kletterclubs „Hundskirchler“. Bereits zu DDR-Zeiten wurden seine Filme im Fernsehen gezeigt, meist in der Weihnachtszeit.
Protze lernte den Beruf eines Schlossers und arbeitete später als Vermessungsingenieur. Anfang der 1960er Jahre versuchte der junge Mann, an der Schwarzmeerküste in Bulgarien in den Westen zu fliehen. Er wurde jedoch gefasst und mit einem Jahr Gefängnis bestraft.
Nach der politischen Wende in der DDR hängte Protze seinen Beruf an den Nagel und machte sich als Reiseleiter, Bergführer, Referent und Autor selbständig. Im Sommer 1990 arbeitete er am K2, konnte ihn aber nicht besteigen. 1992 startete er seine erste Expedition zum Mount Everest, 1996 die zweite. Der Gipfelsieg blieb ihm jedoch beide Male aufgrund von Wetterkapriolen verwehrt. Im Jahr 1993 bestieg Protze den Mount Vinson, den mit 4892 Metern höchsten Berg der Antarktis.[1] 1994 stand der Alpinist dann endlich auf einem Achttausender, dem Cho Oyu. Zudem bestieg Protze insgesamt 19 Mal den Kilimandscharo und führte andere Bergsteiger hinauf.
Er hielt Vorträge über seine Reisen, drehte weiterhin Filme und schrieb für die Sächsische Zeitung.
Lutz Protze lebte seit 1997 in Lichtenhain in der Sächsischen Schweiz.[2] Er war seit 2000 mit der Malerin Kathrin verheiratet[3] und hat drei Söhne.
Am 30. Juli 2013 erlag Lutz Protze einer Krebserkrankung. Er wird seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Lichtenhain finden.