Marianne Brandt
Marianne Brandt (* 1. Oktober 1893 in Chemnitz; † 18. Juni 1983 in Kirchberg/Sa.) war eine deutsche Designerin, Fotografin, Malerin und Bildhauerin.
Nach dem Studium in Weimar arbeitete sie als Diplom-Formgestalterin. Sie lebte eine Zeitlang in Norwegen und Frankreich, 1923 begann sie ein Studium am Bauhaus Weimar, später am Bauhaus Dessau. Vom Vorkurs wechselte sie in die Metallwerkstatt und war an deren Leitung beteiligt. Die Entwicklung der Kandem-Lampen und anderer Tischgeräte, die später in Lizenz des Bauhauses industriell hergestellt wurden, ging auf sie zurück. Sie erarbeitete sich eine führende Rolle auf dem Gebiet der industriellen Formgebung. Neben ihrer Arbeit für Walter Gropius stand die Beschäftigung mit Malerei und Kunsthandwerk.
1926/27 wohnte sie auf dem Rißweg 54.[1] 1929 bis 1932 arbeitete sie als Entwerferin an der Metallwarenfabrik Ruppelwerk in Gotha, 1932 wurde sie arbeitslos.
1949 kam sie auf Empfehlung von Mart Stam als Dozentin an die Hochschule für Bildende Künste nach Dresden, anschließend war sie von 1951 bis 1954 als Gestalterin und Gutachterin am Institut für angewandte Kunst in Berlin tätig. 1953/54 unternahm sie eine Chinareise. Danach arbeitete sie als selbständige Entwerferin für die Industrie. 1955 lebte sie in Chemnitz und betätigte sich auf dem Gebiet der Malerei und Kleinplastik.
Nach ihrem Tod gewann ihre Arbeit an Bedeutung. So ist beispielsweise in der Sammlung des British Museum London ihr Tee-Extraktkännchen MT 49 enthalten.[2]
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrike Müller: Die klugen Frauen von Weimar: Regentinnen, Salondamen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-35923-4
- Eckhard Neumann: Bauhaus und Bauhäusler - Erinnerungen und Bekenntnisse, Köln 1985, ISBN 978-3-7701-1673-7
- Elizabeth Otto: Tempo, Tempo! : Bauhaus-Fotomontagen von Marianne Brandt, Berlin 2005, ISBN 978-3-936314-55-7
- Elisabeth Wynhoff u. a.: Marianne Brandt. Fotografien am Bauhaus; Ostfildern-Ruit 2003; ISBN 978-3-7757-1310-8
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adreßbuch für Dresden und Vororte, 1926/27
- ↑ Collection Online im British Museum London, 1924 entworfen, 1979 erworben