Maximilian Köhler
Maximilian Julius Köhler, anfangs auch Max Julius Köhler (* 1. Januar 1816 in Dresden; † 9. September 1874 in Blankenburg)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Direktor der sächsischen Artillerie-Werkstätten im Rang eines Generalmajors.
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[Bearbeiten] Familie
Maximilian Julius Köhler entstammte der sächsischen Offiziers- und Beamtenfamilie Köhler. Sein Großvater väterlicherseits war der Hospitalverwalter zu St. Jakob,[2] Christoph August Köhler (1751–1823), seine Großmutter Johann Sophie Eleonore geb. Scharlach. Köhler war der Sohn des königlich-sächsischen Ingenieur-Majors Carl Christian August Köhler (~ 22. Dezember 1782 in Dresden; † 8. Oktober 1857 ebenda) und dessen Ehefrau Eleonore Juliane Köhler. Köhlers Vater wohnte zuletzt in der Großen Meißner Gasse 25.[3] Seine Mutter zog nach dem Tod des Vaters ab Ostern 1858 an den Neustädter Markt 6.[4]
Maximilian Köhler heiratete Christiane Alma geb. Steiger (* 25. Mai 1828 in Barnitz bei Krögis; † 3. November 1899 in Dresden), Tochter des Rittergutsbesitzers zu Barnitz, Christian Steiger und dessen in Dresden gestorbener Ehefrau Emilia geb. Müller. Köhlers Witwe Christiane Alma Köhler wohnte ab Ostern 1875 in der Prager Straße 29,[5] zuletzt in der Waisenhausstraße 13.[6] Das Ehepaar Köhler hatte eine Tochter:
- Martha Wilhelmine Köhler (* 11. Februar 1851 in Dresden), wohnte 1900 als Privata im Unteren Kreuzweg 2.[7]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Maximilian Köhler wurde am 14. Januar 1816 getauft. Er begann seine militärische Laufbahn am 1. April 1831, ein Jahr später als Bruno Köhler, als Kadett in der Dresdner Artillerieschule, wo er seine höhere Schulbildung erhielt. Köhler kam allerdings dort in die gleiche Klassenstufe wie der ältere Bruno Köhler. Anfang 1835 in der ersten Division (vergleichbar mit der Prima eines Gymnasiums) der Artillerieschule verzeichnet, wurde Köhler noch im gleichen Jahr zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt.
Am 1. November 1835 erhielt Köhler sein Offizierspatent als Leutnant der Artillerie mit gleichzeitiger Anstellung in der 2. Brigade des Fuß-Artillerie-Regiments in Dresden. Er ist erstmals 1836 im Dresdner Adressbuch in der alten Neustädter Garnisonkaserne verzeichnet.[8] Am 15. Juni 1843 wurde Köhler unter gleichzeitiger Versetzung in die 3. Brigade des Fuß-Artillerie-Regiments, das seit 1837 unter dem Kommando von Heinrich Moritz Birnbaum stand, zum Oberleutnant befördert. Ende 1844 zog er in eine Wohnung in der Großen Meißner Gasse 25,[9] wo auch sein Vater wohnte.
Von 1848 bis 1850 nahm Köhler mit der Artillerie-Pionier-Abteilung der sächsischen Armee beim deutschen Bundesheer im 1. Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark teil. Nach den Gefechten an den Düppelner Schanzen wurde Köhler mit dem höchsten sächsischen militärischen Orden und mit preußischen Roten-Adler-Orden ausgezeichnet. Noch während des Krieges, am 27. September 1849 wurde Köhler zum aggregierten (überzähligen) Hauptmann (3. Klasse) ernannt und übernahm noch 1850 als stvellvertretender Chef die sächsische Pionier- und Pontonier-Abteilung. Ab 1851 wieder in der Großen Meißner Gasse verzeichnet, zog er diesmal in der Hausnummer 5.[10] 1853 zog er in die Hauptstraße 19.[11] 1854 erhielt Köhler die Rangerhöhung zum Hauptmann 2. Klasse, 1858 dann zum Hauptmann 1. Klasse.
Am 30. Juni 1859 wurde Köhler aggregierter Major und interimistischer Kommandeur der Pionier- und Pontonier-Abteilung. 1860 zog er in die Alaungasse 53,[12] 1862 in die Königsbrücker Straße 7.[13] Ende 1861 wurde Köhler zum etatmäßigen Kommandeur der der Pionier- und Pontonier-Abteilung ernannt. 1864 wurde er Direktor des Dresdner Hauptzeughauses. In dieser Dienststellung wurde er am 18. September 1865 zum Oberstleutnant und am 18. September 1867 zum Oberst befördert. 1865 zog er in eine Dienstwohnung an den Zeughausplatz 1,[14] wo er bis zu seinem Tod wohnte.
Anfang 1869 wurde Köhler zum Direktor der Artillerie-Werkstätten und Depots ernannt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1869 befehligte Köhler damit folgende drei Abteilungen:
- eine Artilleriewerkstätte,
- ein Artilleriedepot und
- ein Traindeport.
Oberst Köhler war zugleich Mitglied der sächsischen Artilleriekommission. In administrativer Hinsicht war die neue Behörde dem Sächsischen Kriegsministerium direkt unterstellt, in dienstlicher Hinsicht dem Festungsartillerie-Regiment Nr. 12. Der Artillerieoffizier vom Platz in Dresden, Oberstleutnant Johann Benno Ronthaler, wurde Oberst Köhler zur Verfügung gestellt.[15] Am 8. November 1872 erhielt er in dieser Dienststellung den Charakter eines Generalmajors. Er starb an einer Lungenentzündung während einer Reise in den Harz. Sein Leichnam wurde nach Dresden überführt und hier am 13. September 1874 beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1849: königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse (Ritterkreuz) mit den Schwertern
- 17. Mai 1849: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- 1865: Ritterkreuz (1. Klasse) des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1871: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1874: Königlich-sächsisches Dienstauszeichnungskreuz für 25 Berufsjahre in der sächsischen Armee
[Bearbeiten] Quellen
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1807 bis 1849, Digitalisierte Bände der SLUB
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1850 bis 1914, Digitalisierte Bände der SLUB
- Genealogie: Datensätze aus Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry, Alter: 58 Jahre, 8 Monate, 8 Tage, Rückrechnung Geburtsdatum
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, S. 251, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 122, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 115, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 198, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1899, S. 412, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 135, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 150, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1851, S. 76, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, S. 79, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1861, S. 129, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 145, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1866, S. 159, SLUB
- ↑ Bestand 11271 Artilleriedepot Dresden, Datensatz im Hauptstaatsarchiv Dresden auf archiv.sachsen.de