Bruno Köhler
Bruno Julius Otto Köhler (* 2. April 1814 in Dresden; † 28. Oktober 1881 ebenda)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur des sächsischen Artillerie-Großverbandes im Rang eines Generalmajors.
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[Bearbeiten] Familie
Bruno Julius Otto Köhler entstammte der sächsischen Offiziers- und Beamtenfamilie Köhler. Sein Großvater war der großherzoglich-braunschweigischen Forsthauptmannes August Friedrich Köhler. Bruno Köhler war der Sohn des königlich-sächsischen Amtsinspektors Johannes Julius August Daniel Köhler (* 1777; † 23. Oktober 1833 in Dresden) und dessen 1806 in Dresden geheirateter Ehefrau Eleonora Dorothea geb. Scheffel, Tochter des königlich-sächsischen Hoffaktors, Rittmeisters und Eskadronskommandeurs der Dresdner Nationalgarde, Friedrich August Scheffel (1750–1822). Köhlers Vater wohnte zuletzt im Neuen Anbau im Haus 145b in der Altbautzner Straße.[2]
Bruno Köhler heiratete am 4. Juni 1855 in der Dresdner Dreikönigskirche Julie Hedwig geb. Roder (* 28. Januar 1835; † 9. April 1909 in Dresden).[3] Köhlers Witwe wohnte zuletzt in der Melanchthonstraße 20.[4] Das Ehepaar Köhler hatte drei Kinder:
- Kurt Bruno Köhler (* 17. Oktober 1858 in Dresden),
- Elsbeth Hedwig Köhler (* 8. Januar 1864 in Dresden; † 1. August 1901 ebenda), beerdigt auf dem Alten Annenfriedhof ⚭ 3. Dezember 1888 Franz Wilhelm Dibelius (1847–1924), evangelisch-lutherischer Theologe, Oberhofprediger in Dresden.[5]
- Hedwig Dorothea Köhler (* 29. November 1865 in Dresden; † 31. März 1943 in Klotzsche).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Bruno Köhler bgeann seines militärische Karriere am 1. Juli 1830 als Kadett in der Dresdner Artillerieschule, wo er seine höhere Schulbildung erhielt. Anfang 1835 dort noch in der ersten Division der Artillerieschule - vergleichbar mit der Prima eines Gymnasiums - als Ausgezeichneter verzeichnet, wurde er im gleichen Jahr zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt.
Am 2. November 1835 erhielt Köhler sein Offizierspatent als Leutnant der Artillerie mit gleichzeitiger Anstellung in der 3. Brigade des Fuß-Artillerie-Regiments in Dresden, damals unter Führung des Brigade-Kommandeurs Heinrich Moritz Birnbaum. Köhler ist erstmals 1836 im Dresdner Adressbuch in der alten Neustädter Kaserne in der Ritterstraße verzeichnet.[6] Am 29. Juli 1843 wurde Köhler unter gleichzeitiger Versetzung in die 1. Brigade des Fuß-Artillerie-Regiments, das seit 1837 unter dem Kommando von Heinrich Moritz Birnbaum stand, zum Oberleutnant befördert. Ende 1844 kehrte er zurück in die 3. Brigade. Im gleichen Jahr zog er in eine Wohnung in der Carolinenstraße 6 in der Antonstadt.[7] Am 14. Dezember 1848 wurde Köhler zurück in die 1. Brigade versetzt, wo er zum Adjutanten ernannt wurde.[8]
Am 2. Oktober 1849 wurde Köhler aggregierter (überzähliger) Hauptmann (3. Klasse), 1850 Adjutant beim Korps-Kommando in der 2. Artilleriebrigade (entsprach später einer Artillerie-Abteilung). Von 1849 bis 1850 nahm er am Deutsch-Dänischen Krieg teil. In seinem letzten Kriegsjahr übernahm er die 1. Batterie des Fuß-Artillerie-Regiments. 1851 kommandiert zum sächsischen Kriegsministerium, damals unter der Leitung von Generalleutnant Rabenhorst, erhielt er 1854 im Ministerium seine Rangerhöhung zum Hauptmann 2. Klasse, 1856 dann zum Hauptmann 1. Klasse. Bereits ein Jahr vorher, 1855 zog er in eine Wohnung in den Unteren Kreuzweg 3,[9] Ostern 1857 in die innere Bautzner Straße 52a,[10] 1860 in die Große Klostergasse 5.[11] ab Ostern 1863 in den Oberen Kreuzweg 3,[12] wo er bis 1876 wohnte.
Am 27. Juni 1855 wurde Köhler zum königlich-sächsischen Ministerialrat und etatmäßigen Abteilungschef im sächsischen Kriegsministerium ernannt.[13] In der Dienststellung als Vorstand der Abteilung für technische Angelegenheiten im sächsischen Kriegsministerium wurde Köhler am 7. Januar 1857 zum aggregierten Major, am 5. Juli 1859 zum Oberstleutnant und am 30. Oktober 1861 zum Oberst befördert. Köhler diente 14 Jahre lang im sächsischen Kriegsministerium.
Nachdem im Juli 1865 der bisherige Regeimentskommandeur Oberst Ludwig Albert Schmalz zum Kommandeur des sächsischen Artilleriekorps im Rang eines Generalmajors ernannt wurde, übernahm Köhler am 23. Dezember 1865 als neuer Kommandeur das sächsische Fuß-Artillerie-Regiment. Als Regimentskommandeur nahm er auch 1866 am Deutschen Krieg teil, in dem er für seine glänzende Tapferkeit in der Schlacht bei Königgrätz bzw. im Nachtgefecht bei Gitschin am 3. Juli 1866 mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-Sankt-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet wurde.
Am 21. November 1868 ernannte der sächsische König Johann Bruno Köhler zum Generalmajor und gleichzeitig zum Kommandeur der Artilleriebrigade 12 und damit auch des sächsischen Artilleriekorps. Am 28. September 1871 wurde Köhler unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit als Generalmajor z.D. (zur Disposition) in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Zum Abschied aus dem aktiven Dienst erhiehlt Köhler für seine Verdienste mit dem Komturkreuz 1. Klasse des sächsischen Verdienstordens einen der höchsten Ordensstufen des sächsischen Ordens. Ostern 1876 zog Köhler in die Forststraße 24b,[14] 1879 in die Birkengasse 7,[15] wo er bis zu seinem Tod wohnte.
Ein Ölgemälde von Bruno Köhler befindet sich heute im Besitz des Militärhistorischen Museum
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1853: Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 3. Klasse (Ritterkreuz)
- 1855: Kaiserlich-russischer St.-Annen-Orden 3. Klasse (Offizierskreuz)
- 1858: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-württembergischen Friedrichs-Ordens
- 1863: Ritterkreuz des kaiserlich-österreichischen Leopold-Ordens
- 21. Juli 1866: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- 1870: Königlich-preußisches Eisernes Kreuz 1. Klasse
- 1871: Komturkreuz 1. Klasse mit Kriegsdekoration des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1807 bis 1849, Digitalisierte Bände der SLUB
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1850 bis 1914, Digitalisierte Bände der SLUB
- Genealogie: Datensätze aus Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1833, S. 136, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1909, S. 561, SLUB
- ↑ Grabmal Dibelius auf dem Alten Annenfriedhof
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 134, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 149, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung 1848, Digitalisat auf Google Books, S. 8234
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, S. 116, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 122, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1861, S. 129, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 145, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung 1855, Digitalisat auf Google Books, S. 4237
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, S. 205, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, S. 235, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Bruno Julius Otto Köhler, Porträt in der Deutschen Fotothek