Moritz Weiße

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Moritz Heinrich Weiße, auch Heinrich Moritz Weisse (* 2. Juli 1828 in Dresden; † 1. Mai 1909 ebenda) war ein ehemaliger königlich-sächsischer Hofuhrmacher und Dresdner Uhrmachermeister.

[Bearbeiten] Familie

Moritz Heinrich Weiße entstammte einer angesehenen und traditionsreichen Uhrmacherfamilie. Er war der Sohn des königlich-sächsischen Hofuhrmachers Johann Gottfried Salomo Weiße († 1855 in Dresden)[1] und dessen Ehefrau Emilie Friederike Weiße († 1881 in Dresden).[2] 1845 übernahm sein Vater Salomo Weiße den Posten als Hofuhrmacher und Oberältester der Uhrmacher-Innung.[3] Er hatte bis zuletzt sein Geschäft "Am Jüdenhof" 5 und wohnte in der Schloßgasse im Schlossturm. Moritz' Mutter wohnte zuletzt im Haus "An der Frauenkirche" 18 am Neumarkt. Moritz' Großvater war der ebenfalls königlich-sächsische Hofuhrmacher Heinrich Weiße, der 1831 "auf dem Schloßthurme" wohnte.[4]

Moritz Weiße war verheiratet. Sein Sohn, Johann Friedrich Moritz Weiße ist erstmals 1887 als Uhrmacher erwähnt, als er noch in der Wohnung seiner Eltern wohnte.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Moritz Weiße ist erstmals als Uhrmacher 1856, nach dem Tod seines Vaters im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er übernahm das Uhrengeschäft "Salomo Weiße, Hofuhrmacher" von seinem verstorbenen Vater und wohnte bereits in dritter Generation im Dresdner Schloß auf dem Schlossturm.[6] Da er nicht sofort vom sächsischen König Johann zum Hofuhrmacher bestellt wurde, musste die Familie aus dem Schlossturm ausziehen. Er zog daraufhin noch 1856 mit seiner Mutter in die Palmstraße 61.[7]

1866 wurde Weiße dann doch zum Hofuhrmacher ernannt. Er wohnte aber weiter in einer Wohnung im vierten Obergeschoss im Jüdenhof 5, wo bereits sein Vater im Erdgeschoss bereits viele Jahre vorher das Uhrmachergeschäft und die -werkstatt eröffnet hatte.[8] Das Lokal führte er anfangs unter dem Namen seines verstorbenen Vaters "Salomo Weiße", später als Firma "Moritz Weiße". Nach dem Tod seiner Mutter zog Weiße 1881 in ihre Wohnung an der Frauenkirche 18. 1891 übergab Weiße seine Uhrmacherfirma an seinen Sohn Johann Friedrich Moritz Weiße.[9]

Weiße ist letztmalig 1904 als Hofuhrmacher und in seiner Wohnung an der Frauenkirche verzeichnet.[10] Seinen Lebensabend verbrachte er in der städtischen Heil- und Pflegeanstalt zu Dresden, wo er auch in den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1909 im Alter von 81 Jahren starb. Weiße wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt.

Moritz Weiße war Gründer des Vereins der Dresdner Uhrmacher, der später im 1876 gegründeten Zentralverband der Deutschen Uhrmacher aufging. Die Uhrmacherinnung von Dresden ernannte Weiße zu ihrem Ehrenmitglied.[11] 1880 kaufte die Dresdner Ratsbibliothek, das spätere Stadtarchiv, Weißes stadtgeschichtliche Privatbibliothek an, die für das spätere Profil von besonderer Bedeutung war.[12]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Letztmalig im Adressbuch Dresen 1855, SLUB, S. 230
  2. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 503
  3. Dresdner Adress-Handbuch 1846, SLUB, S. 261
  4. Dresdner Adress-Kalender 1831, SLUB, S. 291
  5. Adressbuch Dresden 1887, SLUB, S. 596
  6. Adressbuch Dresden 1856, SLUB, S. 241
  7. Adressbuch Dresden 1857, SLUB, S. 248
  8. Adressbuch Dresden 1867, SLUB, S. 327
  9. Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 762
  10. Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 1051
  11. Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst, Organ des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher, Jahrgang 1909, Onlineausgabe, SLUB, S. 150
  12. Wissenschaftliche Bibliothek des Stadtarchivs auf fabian.sub.uni-goettingen.de

[Bearbeiten] Weblinks

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