Paul Schwarze
Paul Schwarze (* 28. Dezember 1888 in Wittenberg/ Elbe; † 1. April 1943 im KZ Sachsenhausen) war ein Dresdner Arbeiter, Kommunalpolitiker und Antifaschist sowie Stadtverordnter und Stadtrat. Nach ihm ist die Paul-Schwarze-Straße benannt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Paul Schwarze absolvierte nach seiner Schulbildung eine Lehre als Tischler. Während dieser Zeit trat er als Mitglied in den Holzarbeiterverband ein. 1909, im Alter von 20 Jahren zog er nach Dresden, und schloss sich hier der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Scharze anfangs in der Dresdner Artilleriewerkstatt in der Albertstadt, wurde aber später als Soldat an die Front eingezogen. 1918 wurde er Mitglied der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) und während der Novemberrevolution in den Soldatenrat gewählt.
Nach dem Krieg kehrte Paul Schwarze 1919 nach Dresden zurück, arbeitete in der Zeiss-Ikon-Aktiengesellschaft, wo er in den Betriebsrat gewählt wurde. 1920 ging Schwarze zusammen mit einem Großteil der USPD-Mitglieder in die Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), wo er weiter aktiv als Funktionär arbeitete. 1924 wurde Schwarze Stadtverordneter der KPD in Dresden. Diese Funktion übte er bis 1929 aus und wurde im gleichen Jahr unbesoldeter Stadtrat.
Seit 1925 arbeitete Schwarze als Tischler bei den Dresdner Verkehrsbetrieben im Straßenbahnhof Trachenberge. Als er während der Weltwirtschaftskrise 1931 den Streik bei den Dresdner Verkehrsbetrieben mit organisierte, wurde Schwarze zusammen mit anderen kommunistischen Gewerkschaftlern aus seinem Betrieb entlassen.
Nach der 1933 erfolgten Machtergreifung der Nationalsozialisten verlor Schwarze sein Amt als Stadtrat, arbeitete zunächst politisch illegal weiter, wurde aber am 7. Juli 1933 verhaftet, zuerst in das Zuchthaus Colditz und später in das Konzentrationslager Sachsenburg verbracht. Nach der Entlassung stand er weiter unter ständiger Polizeikontrolle, nahm aber wieder Verbindung zu ehemaligen Genossen der KPD auf. Am 23. Juni 1941 wurde Schwarze ein zweites Mal verhaftet, kam ins Untersuchungsgefängnis, wurde zu anderthalb Jahren Zuchthaus wegen Hochverrat verurteilt und kam zur Verbüßung seiner Haftstrafe in das KZ Sachsenhausen. Im Konzentrationslager wurde seine Gesundheit aufgrund der dortigen Mißhandlungen und Entbehrungen weiter entkräftet. 1943 erhielt seine Ehefrau die Mitteilung, dass ihr Mann am 1. April des Jahres verstorben sei.
[Bearbeiten] Quellen
- Biographische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, Museum für Geschichte der Stadt Dresden, Dr. Rudolf Förster, Dresden 1976, S. 75
- Biographische Sammlung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes im Bundesarchiv, Akte DY 55/V 278/6/1796[[Kategorie:KPD]