Reiner Enders

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Reiner Enders

Reiner Enders (* 1937; † Juli 2012 in Berlin) war ein deutscher Ingenieur und Eisenbahner, zuletzt im Rang des Stellvertreters des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn der DDR.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Reiner Enders studierte von 1955 bis 1958 an der Ingenieurschule in Dresden und arbeitete danach u.a. als Gruppenleiter in den Bahnbetriebswerken Schwerin und Pirna. Später war Enders als Mitarbeiter in der Reichsbahndirektion (Rbd) Dresden, als Parteisekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Bahnbetriebswerk (Bw) Dresden-Altstadt, als Maschinenkontrolleur der Reichsbahndirektion Dresden und als Leiter des Bahnbetriebswerkes Dresden tätig. Als Vorsteher des Bahnbetriebswerkes Dresden wurde Enders, seinerzeit im Dienstrang eines Reichsbahn-Oberamtmannes (ROA), als "Verdienter Eisenbahner der DDR" am 6. Juni 1969 ausgezeichnet.[1]

Danach nahm Enders ein Fernstudium an der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden auf und wurde anschließend zuerst zum Verwaltungsleiter Maschinenwirtschaft der Reichsbahndirektion Dresden und später zum Vizepräsident der Direktion mit Sitz in Dresden ernannt. Ab 1984 war er als Leiter der Hauptverwaltung Maschinenwirtschaft der Deutschen Reichsbahn der DDR im Ministerium für Verkehrswesen in Berlin tätig. Am 1. Januar 1987 wurde Enders zum Stellvertreter des Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn für Koordinierung und Kontrolle im Ministerium für Verkehrswesen ernannt. Am 18. November 1989 wurde er von der ehemaligen Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens, von der "Aktuellen Kamera" zum Reisebetrieb am Fernbahnhof Schöneweide interviewt.[2] Nur zehn Tage später, am 28. November desgleichen Jahres äußerte sich Enders in der Tageszeitung "Neues Deutschland" zu den schwierigen Bedingungen aufgrund Schnee und Eis beim einsetzenden Winter 1989, als an jenem Wochenende 293 Güterzüge der Deutschen Reichsbahn aufgrund des starken Personenreiseverkehrs - bedingt durch die Maueröffnung - im Stau standen.[3]

Nach dem Mauerfall engagierte sich Enders stark beim Anschluss ostdeutscher Städte an das westdeutsche Intercitynetz. Ende Mai 1990 nahm Enders zusammen mit dem Vorstand der Bundesbahn, Hemjo Klein den Anschluss von Weimar an das Intercitynetz mit dem erstmaligen Halt des Intercitys "Johann Sebastian Bach" vor.[4] Wenig später, am 1. August 1990 eröffnete Enders auf der Eisenbahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin mit einem Triebzug der Baureihe VT 601 des ehemaligen Trans-Europ-Expresses (TEE), den die Deutsche Reichsbahn angemietet hatte, wieder einen regelmäßigen "Fliegenden Hamburger" im Intercitynetz. Damit schaffte die Reichsbahn der DDR noch vor der Wiedervereinigung eine tägliche Intercity-Verbindung zwischen beiden Metropolen.[5]

Am 16. Juli 2012 erschien ein Nachruf der Interessengemeinschaft von Angehörigen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn zum Tod von Reiner Enders. Die zentrale Trauerfeier fand am 30. Juli 2012 auf dem Friedhof in Berlin-Alt Glienicke statt.[6]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dirk Hubrich: Verleihungsliste zum Ehrentitel „Verdienter Eisenbahner der DDR“ von 1951 bis 1979
  2. Der Mauerfall in der Berichterstattung von Fernsehen und Hörfunk der DDR, 1989-1990, Online-pdf
  3. ND vom 28. November 1989 auf www.nd-archiv.de
  4. Thüringische Landeszeitung vom 6. Mai 2015: Wie Weimar 1990 zum Intercity-Bahnhof wurde, Online-Artikel
  5. Hamburger Abendblatt vom 20. Juli 1990: Auf der Schiene der Einheit
  6. Nachruf Koll. Reiner Enders auf avdr-versorgung00.blog.de
  7. Buch auf www.verkehrswesen-antiquariat.de, abgerufen am 31.10.2015
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