Rentkammermeister
Der Rentkammermeister war der Leiter der kursächsischen Rentkammer in der Residenzstadt Dresden. Er verwaltete die Einkünfte ("Renten") des Landesherrn, des Kurfürsten von Sachsen.
Unter Kurfürst August war der (Rent)Kammermeister der Direktor der "(kur)fuͤrstliche Renterei" und mußte dem Kurfürsten oft "a consiliis" sein. Er führte deshalb gleich den Rektoren der Universitäten den Titel "Magnificenz".
Der mechanische Teil der Kassengeschäfte war den angestellten Rentkammerschreibern übertragen.
In der Anfangszeit der Rentkammer, "(kur)fuͤrstliche Renterei" genannt, gab es weder Rentkammerschreiber, noch "Cassen=Schreiber" oder "Canzlisten", sondern dem (Rent-)Kammermeister waren mehrere "Gesellen" beigegeben. In den Urkunden hieß es deswegen oft: "der (Rent)Cammermeister mit seinen Gesellen."
Dem Rentkammermeister oblag die Leitung und Aufsicht über die Kassengeschäfte und die Vertretung der Gelder.
Neben dem Rentkammermeister gab es auch die Stelle eines Vize-Rentkammermeisters. So ist von Kreuzerhöhung (14. September) 1615 bis Kreuzerhöhung (14. September) 1619 Melchior Frauenlob als "Vice=Rentcammermeister" nachgewiesen, nachdem er ab 1614 "Cammerschreiber" war und bevor er dann Rentkammermeister wurde.
1814 wurde durch das Generalgouvernement Sachsen die kurfürstliche Rentkammer aufgelöst, da sich der Kurfürst in preußischer Kriegsgefangenschaft befand. Dem Rentkammermeister wurde die Stelle des Landeszahlmeisters übertragen.
Nach der Entlassung des Kurfürsten im Jahr 1815 wurde die Rentkammer 1817 wieder hergestellt und den veränderten Bedürfnissen des um mehr als die Hälfte verkleinerten Sachsens angepaßt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- "Die Dienst-Jubel-Feier des Königl. Sächs. Rentkammer- und Landeszahlmeisters, Herrn Johann Friedrich Körner, am 13. December 1823", Dresden, gedruckt in der Gerlachischen Buchdruckerei [1823], S. 34.
- "Die Dienst-Jubel-Feier des Königl. Sächs. Rentkammer- und Landeszahlmeisters, Herrn Johann Friedrich Körner, am 13. December 1823", Dresden, gedruckt in der Gerlachischen Buchdruckerei [1823], S. 49.