An der Dürren Heide
Im äußersten Nordwesten Dresdens, dort, wo in Trachau die Leipziger Straße als Meißner Straße in die Große Kreisstadt Radebeul hineinführt, wurde am 17. September 1921 auf einem gerodeten Waldstück der Grundstein für die erste Kriegerheimstättensiedlung Dresdens gelegt. In einem Zeitraum von fünf Jahren entstanden hier insgesamt 25 Einfamilien-Doppelhäuser mit jeweils 70 Quadratmeter Wohnfläche und Stallung. Die feierliche Einweihung der ersten Heimstättensiedlung Dresdens fand am Sonntag, dem 15. August 1926 im Rundteil der Gesamtanlage statt.
Als 1922 die ersten zwölf Familien ihr neues Heim bezogen und die Straßen in der Siedlung gehoben und fertiggestellt waren, regte der Stadtrat an, diese zu benennen. Die Siedler wünschten sich, dass durch die Straßennamen ihre Haltung und Auffassung erkennbar wird. Sie schlugen deshalb die Namen „Heimstättenstraße“, „Siedlerstraße“ und „Damaschkestraße“ (siehe unten) vor. Der Rat der Stadt Dresden traf aber eine andere Entscheidung. Seit dem 8. Juni 1923 heißen die Straßen „Rodung“, „An der Dürren Heide“, „Baumwiesenweg“ und „An der Böschung“.
Alle diese Namen haben einen lokalen Bezug. So ist zum Beispiel „An der Dürren Heide“ auf das nördlich von Trachau gelegene Waldstück zurückzuführen, das man schon im 16. Jahrhundert Junge oder Dürre Heide nannte. Und der zur Straße ausgebaute „Baumwiesenweg“ erhielt im Zusammenhang mit der Flurbezeichnung „Baumwiese“ und dem gleichnamigen Gasthof an der Moritzburger Landstraße seinen Namen.
[Bearbeiten] Adolf Damaschke (1865–1935)
„Nach der Herstellung der politischen und ökonomischen Einheit Deutschlands im Jahre 1871 setzte mit der rasch voranschreitenden Industrialisierung und der damit verbundenen Verschärfung der sozialen Widersprüche ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess ein, der sehr wesentlich zur Herausbildung verschiedener sozialer Reformbewegungen beitrug. Eine herausragende Persönlichkeit innerhalb dieser sozialen Bewegungen war der am 24. November 1865 in Berlin geborene Adolf Damaschke, der Begründer des Bundes deutscher Bodenreformer.“
Da immer mehr Wohnraum benötigt wurde, waren die Grundstückspreise und demzufolge auch die Mieten drastisch gestiegen. Ein Problem, das Damaschke und seine Anhänger durch die Gründung von Wohnungsbaugenossenschaften lösen wollten. Voraussetzung dafür war das Gemeinschaftseigentum an Grund und Boden. Von Anfang an hatte sich Damaschke mit dem rassistischen Gedankengut der Nazis nicht anfreunden können. 1934 wurde er als „Feind des Volkes“ abgestempelt, am 30. Juli 1935 ist er gestorben.[1]
[Bearbeiten] Quelle
- ↑ Christian Böttger, „Um ein soziales Bodenrecht“, Edition Luisenstadt (1997)
[Bearbeiten] Weblink
- Kriegerheimsiedlung bei www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)