Soběslav

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Herzog Soběslav I. auf dem Widmungsblatt des Horologium Olomucense, 1136.

Soběslav I. (* 1090; † 14. Februar 1140 in Hostin Hradec) war der jüngste Sohn des ersten böhmischen Königs Vratislav und Swatawa von Polen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Soběslav herrschte in der Nachfolge seines Bruders Vladislav I. als böhmischer Herzog in den Jahren 1125 bis 1140. In jener Zeit wurde er auch als Herr der Burg Dohna bekannt. Die Burg war im Jahre 1124 nach dem Tod von Wiprecht von Groitzsch, der sie von Vratislav erhalten hatte, wieder in böhmischen Besitz gelangt. 1126 hielt Soběslav auf Dohna Bretislaw, einen Neffen, gefangen und 1128 den aufständischen mährischen Herzog Konrad von Znaim.[1]

Auf dem Hoftag zu Merseburg 1127 schloss König Lothar III. zu Pfingsten Frieden mit dem böhmischen Herzog Soběslav[2], dessen Herrschaft er zugunsten von Otto II., dem Schwarzen von Mähren, verhindern wollte, aber nach seiner Niederlage in der zweiten Schlacht bei Chlumec und dem Tod Ottos anerkennen musste (Sobeslav I. ließ sich von dem eingeschlossenen König Lothar III. mit Böhmen belehnen). Soběslav reiste mit einem sehr großen Gefolge wahrscheinlich über Nisan nach Merseburg[3] und belagerte danach zwei Monate lang zusammen mit Lothar III. erfolglos das Reichsgut Nürnberg, auf welches Konrad von Staufen Anspruch erhoben hatte.[4]

Nach der militärischen Niederlage von Lothar III. und Sobeslav I. wird in Niwenburch (wahrscheinlich das oppidum Nuinburc[5], später in Rothenburg ob der Tauber aufgegangen[6], nach anderer Quelle Nürnberg[7]) Konrad von Staufen von dessen Bruder Herzog Friedrich von Schwaben und weiteren fränkischen und schwäbischen Anhängern gegen Lothar zum König gewählt und erhoben.[8]

Nach dem Tod von Heinrich von Groitzsch ohne männlichen Erben im Jahre 1135 fielen die formellen Rechte in Nisan wieder an den böhmischen Herzog, damals Soběslav.[9]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Alfred Meiche: Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz. Dresden 1907
  2. Ann. S. Disib. zu 1127, MGH SS 17 S. 23.
  3. Can. Wissegrad. cont. Cosmae zu 1127, MGH SS 9 S. 133.
  4. Ann. Gradic. zu 1127, MGH SS 17 S. 649.
  5. Comburger Schenkungsbuch, Wirtembergisches UB 1 S. 393.
  6. Christoph Friedrich von Stälin, Wirtembergische Geschichte, Band 2, Schwaben und Südfranken: Hohenstaufenzeit. 1080–1268., Verlag Cotta, Stuttgart Tübingen 1847, S. 70
  7. Wilhelm Bernhardi: Lothar von Supplinburg (=Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Hrsg. durch d. Histor. Comm. bei d. Königl. Akad. d. Wiss), Leipzig 1879, S. 139, Neudr. d. 1. Aufl. von 1879: Duncker und Humblot, Berlin 1975, ISBN: 978-3-428-03384-3
  8. Ann. Magd. zu 1127, MGH SS 16 S. 183
  9. André Thieme, Manfred Kobuch: Die Landschaft Nisan vom 10. bis 12. Jahrhundert – Siedlung, Herrschaft und Kirche. In: Karlheinz Blaschke (Hrsg.), Uwe John: Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8062-1906-7, S. 63–88 und 645–649, hier S. 78 (Geschichte der Stadt Dresden, Bd. 1).

[Bearbeiten] Weblinks

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