VEB Doppel-Anker
Der VEB Doppel-Anker Dresden stellte Kämme, Haarschmuck und Lockenwickler sowie kleine Haushaltwaren aus Plastik her, beispielsweise Happenspieße, Serviettenständer und Untersetzer mit Stadtansichten von Dresden, Berlin, Rostock und Schwerin.
Das Sortiment umfasste Anfang der 1980er Jahre rund 180 Produkte, die auch ins östliche (z. B. Bulgarien, Jugoslawien, CSSR, Ungarn, Mongolische Volksrepublik) wie westliche Ausland (z. B. Bundesrepublik Deutschland, Niederlande, Frankreich, Schweden, Norwegen) exportiert wurden.
Etwa 200 Mitarbeiter waren für den VEB tätig. Während die Grundformen im Drei-Schicht-System halbautomatisch produziert wurden, mussten alle Produkte in Heimarbeit entgratet, poliert und verpackt werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Markenzeichen des Doppel-Ankers wurde erstmals 1918 verwendet. Es sollte damals den Zusammenhalt der Firmeneigentümer Käppler&Sohn symbolisieren. In den 1940er Jahren existierten eine an der Wallstraße 1 ansässige Firma Käppler & Co., die Friseurbedarfsgegenstände produzierte und vertrieb, sowie die Firma Paul Käppler am Altmarkt 15, die mit Schleiern, Haarnetzen und -schmuck handelte.[1]
Bei den Luftangriffen am 13. Februar 1945 wurden die Firmengebäude zerstört. An der Schandauer Straße 46 richtete man eine neue Produktionsstätte ein.
1972 wurde der Betrieb verstaatlicht. Leiter war damals Karl-Heinz Käppler.
Im Jahr 1977 gesellte sich „ein Kollektiv von 40 Mitarbeitern des VEB Friseurbedarf Meißen“ zum VEB Doppel-Anker. 1978 kamen noch etwa 60 Kollegen vom Haushaltwarenhersteller VEB Plastdekor in Laubegast hinzu.
1988 gehörten drei Betriebsteile zum VEB Doppel-Anker: Teil 1 an der Schandauer Straße 46 produzierte Kämme und Haarschmuck, Teil 3 an der Liehrstraße 2 in Laubegast stellte Plasthaushaltwaren her und Betriebsteil 4 an der Großschönauer Straße 6–8 in Loschwitz war für die Thermo- und Duroplastverarbeitung zuständig.[2]
Um 2005 wurde das Produktionsgebäude an der Schandauer Straße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem sich heute ein Konsum-Markt befindet.
[Bearbeiten] Quellen
- Petra König: Libellen-Comeback am Pohlandplatz. In: Sächsische Zeitung Ende Mai/Juni 1981.