Wilhelm Eichberger
Wilhelm Joseph Adolf Eichberger (* 26. Februar 1830 in Kassel; † 29. August 1904 in Oberloschwitz bei Dresden) war ein deutscher Schauspieler und Königlich Sächsischer Hofopernsänger (Bass) sowie Theaterregisseur und Leiter der Dresdner Opernschule.
[Bearbeiten] Familie
Wilhelm Joseph Adolf Eichberger wurde am 26. Februar 1830 als Sohn des Opern- und Liedersängers Josef Eichberger (* 26. November 1801 in Zbirow/ Böhmen bei Prag (heute Tschechische Republik); † 5. März 1862) in Bremen) geboren.
Wilhelm Eichbergers Sohn Max (* 22. Mai 1882 in Dresden) wurde wie sein Vater Opernsänger und war u.a. am Hoftheater von Neustrelitz engagiert, starb aber frühzeitig.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Wilhelm Eichberger sollte nach seinem Schulbesuch auf Wunsch seines Vaters eigentlich Architektur studieren. Er konnte aber sein Gesangsstudium durchsetzen und gab schließlich seinen ersten Auftritt 1849 am Stadttheater im ostpreußischen Königsberg. Danach sang er an verschiedenen Opern und Theatern, u.a. 1851 an der Hofoper und dem Wilhelmstädtischen Theater zu Berlin, anschließend bis 1853 an den Stadttheatern in Danzig sowie schließlich bis 1855 in Bremen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt am Hoftheater in Wiesbaden von 1855 bis 1857, ging Eichberger im gleichen Jahr noch nach Dresden, wo er am 1. Mai seinen ersten Auftritt hatte.[1] Er ist erstmalig im Adressbuch von Dresden von 1859 zu finden, wo er in der Zahnsgasse 17 verzeichnet ist.[2] Im gleichen Jahr zog er noch in die Christianstraße 1,[3] 1861 dann in die Oberseergasse 28.[4]
Hier konnte Eichberger als Bassist, z.B. in den Rollen des Raimondo in Donizettis Oper "Lucia di Lammermoor", als Bartolo in Rossinis Oper "Der Barbier von Sevilla" und als Plumkett in Flotows Werk "Martha" große Erfolge am Dresdner Hoftheater feiern. Von 1874 bis 1880 war er sechs Jahre lang außerdem als Regisseur und Leiter der Opernschule tätig. Am 31. August 1898 verabschiedete sich Eichberger von der Bühne des königlich-sächsischen Hoftheaters, arbeitete aber privat weiter als Gesangslehrer.
Eichberger wohnte zuletzt in Dresden in der St. Privatstraße 3 im ersten Obergeschoss und wurde auf dem Neuen Katholischen Friedhof begraben.[5]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtordens
[Bearbeiten] Weblinks
- Porträt Wilhelm Eichberger (1830-1904; Sänger) in der Deutschen Fotothek
- Wilhelm Eichberger in den Handschriften, Autographen und Nachlässen der SLUB Dresden
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 3, 1901-1904, Onlineausgabe der SLUB Dresden, S. 286
- Deutsche Biographische Enzyklopädie 2, Walter de Gruyter, Onlineleseprobe auf Google Books, Saur Verlag München 2005, ISBN 978-3-598-25032-3, S. 872
- Wilhelm Eichberger in Operissimo
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nach anderen Quellen ist Eichberger erst ab 1858 (z.B. Operissimo) in Dresden. Die Angabe 1857 bezieht sich auf die Bildbeschreibung in der Deutschen Fotothek.
- ↑ Adressbuch Dresden 1859, SLUB Dresden, S. 46
- ↑ Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 56
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, SLUB Dresden, S. 66
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB Dresden, S. 273