Militärhistorisches Museum
Das am Olbrichtplatz gelegene Militärhistorische Museum wurde von 1873 bis 1879 als Arsenal der Dresdner Garnison in der nach dem sächsischen König Albert benannten Albertstadt erbaut. Es dient heute als Museum und beherbergt Objekte aus über 600 Jahren deutscher Militärgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
[Bearbeiten] Geschichte
Gebaut als königlich-sächsisches Arsenal während der ersten Bauphase der Albertstadt (1873–1879) war das Gebäude der zentrale und beeindruckendste Bau der ehemaligen Militärstadt. Es wurde nördlich des Mittelpunktes der ehemals drei Kilometer langen Heerstraße (heute Stauffenbergallee) in der Nähe der Königsbrücker Straße auf einer leichten Anhöhe errichtet. Später gehörte das Arsenal als Hauptgebäude zum Königsplatz (heute Olbrichtplatz).
Seit 1897 war eine Besichtigung der Arsenalssammlung möglich. Als sächsisches Arsenal, das bis 1918 in dieser Nutzung verwendet wurde, bestand es aus:
- dem Arsenalhauptgebäude,
- den dahinter liegenden Artilleriewerkstätten,
- den seitlichen, links und rechts gelegenen Remisen,
- dem Montierungsdepot auf der linken Seite sowie dem Administrationsgebäude auf der rechten Seite unterhalb des Hauptgebäudes und
- zwei kleinen Wachhäuschen.
1940 wurde die Sammlung in „Heeresmuseum“ umbenannt und war bis 1945 geöffnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte bis 1965 die Nutzung als Stadthalle, u. a. für den Dresdner Weihnachtsmarkt, die Erste „Allgemeine Deutsche Kunstausstellung“ sowie für Messe- und Tanzveranstaltungen. Ab 1972 erfolgte in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude die Nutzung wieder als Museum, das „Armeemuseum der DDR“. Nach der politischen Wende wurde 1990 das „Armeemuseum“ von der deutschen Bundeswehr übernommen und in „Militärhistorisches Museum“ umbenannt.
Besondere Ausstellungsstücke sind der Brandtaucher, der Raumanzug von Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im Weltall, der Landeapparat von Sojus 29 und das älteste europäische Riesengeschütz „Faule Magd“.
Nach einem umfassenden Umbau sowie der Umgestaltung des Innen- und Außengebäudes nach einem Entwurf von Daniel Libeskind wurde die historische Fassade der zur Stadt gerichteten Frontseite durch einen über alle Etagen gehenden Stahl- und Glaskeil durchbrochen, was zu kontroversen Diskussionen führte.
Das neue Militärhistorische Museum der Bundeswehr wurde am 14. Oktober 2011 feierlich eingeweiht und einen Tag später für Besucher eröffnet. Bis 1. April 2012 war der Eintritt frei.[1]
Das Museum liegt im Norden der Stadt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln der Straßenbahnlinien 7 und 8 sowie der Buslinie 64 der Dresdner Verkehrsbetriebe in der Nähe der Haltestelle Stauffenbergallee zu erreichen. Auf dem Weg von der Straßenbahnhaltestelle zum Museum läuft der Besucher durch eine kleine parkähnliche Anlage am Olbrichtplatz, wo nach der politischen Wende in der DDR das sowjetische Ehrenmal umgesetzt wurde, das zu DDR-Zeiten am damaligen „Platz der Einheit“, dem heutigen Albertplatz, stand.
Sowjetisches Ehrenmal am Olbrichtplatz vor dem Militärhistorischen Museum
[Bearbeiten] Anmerkungen
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Militärhistorisches Museum der Bundeswehr“
- offizielle Internetseite