August Benjamin von Buchner
August Benjamin von Buchner (* 1682; † 12. April 1756 auf der Festung Sonnenstein in Pirna) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandant der Festung Sonnenstein im Rang eines Generalmajors der Kavallerie.
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[Bearbeiten] Familie
August Benjamin von Buchner entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Buchner, die aus Franken, dem Raum Nürnberg stammte und auch im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Georg Buchner (1508–1573), kaiserlicher Obrist. Von Buchners Urgroßvater war Paul Buchner (1531–1607), Oberzeugmeister und Baumeister in Dresden, sein Großvater Prof. Dr. phil. August Buchner (1591–1661), Rektor der Universität in Wittenberg.
August Benjamin von Buchner war der Sohn des kursächsischen Oberstleutnants, Oberzeug- und Baumeister, Amtshauptmann und Kommandanten zu Senftenberg, Christian August Buchner (* um 1616 in Wittenberg; † 16. März 1687 in Dresden) und dessen zweiter, um 1674 geborener Ehefrau Marie Juliane geb. von Wolffersdorf (* 1650 in Schwarzbach mei Meißen; † 23. Juli 1719 auf dem Gut Radensdorf bei Calau). Von Buchners Vater erhielt für sich und seine Nachkommen ein Reichsadels-Bestätigungs- und Erneuerungsdiplom des eigentlich schon 1554 für die Familie zuerkannten Reichsadelsdisploms. Von Buchner hatte aus der ersten Ehe seines Vaters mit Ursula Rosina geb. von Grubbach (1632–1673) noch elf Halbgeschwister, aus der 2. Ehe seines Vaters noch einen Bruder:
- Christian August von Buchner (1686–1791), Major, Herr auf Radensdorf bei Cottbus ⚭ 2. 1768 Christina geb. von Koppring a.d.H. Drauke († 1790)
Von Buchner blieb unverheiratet und ohne Nachkommen.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
August Benjamin von Buchner diente seit seiner Jugend in der sächsischen Kavallerie, dort in der Garde du Corps. Er hatte in seiner Militärzeit an allen Feldzügen, die die kursächsische Armee unternommen hatte, teilgenommen, so in den Feldzügen nach Polen, Ungarn und Böhmen. Er diente anfangs als junger Leutnant und später als aggregierter (dem Etat überzähliger) Rittmeister (Hauptmannsrang in der Kavallerie).
Am 2. Februar 1718 erhielt von Buchner seine Rangerhöhung zum wirklichen Rittmeister bei der Garde du Corps mit dem Charakter eines Majors. 1729 diente von Buchner als wirklicher Major der Kavallerie als Stabsoffizier bei der Garde du Corps.[1] Kommandeur der Garde war zu dieser Zeit der Herzog von Weißenfels, die Stabsoffiziere waren die Oberste Christian Ernst von Polenz, Georg Ignatius Fürst Lubomirski und Friedrich August Graf Rudowski.[2] Am 14. August 1733 wurde von Buchner zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant). Bereits zwei Jahre später, am 13. August 1735 erhielt von Buchner vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. in der Dienststellung und im Rang als Oberstleutnant im Garde du Corps den Charakter eines Obristen (Oberst) der Kavallerie.[3][4]
Ab dem 17. Januar 1745 führte von Buchner unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor das Kürassier-Regiment des Prinzen von Sachsen-Gotha im Zweiten Schlesischen Krieg. In diesem gab man ihm die Schuld, dass er seine von ihm befehligten Truppen zu zeitig in deren Quartiere und nicht rechtzeitig in den Kampf geschickt hatte, als die preußische Armee am 22. November über den Fluss Queis in der Nähe des schlesischen Hennersdorf schritt und vier sächsische Regimenter schlug und dadurch 1000 Gefangene machte.[5] Auch er selbst wurde in jenem Krieg am 23. November 1745 gefangen genommen. Trotz der gegen ihn erbrachten Vorwürfe ist von Buchner in den Folgejahren weiterhin, bis 1748 als Generalmajor in der aktiven Armee aufgeführt.[6]
August Benjamin von Buchner wurde am 2. Dezember 1749 zum Kommandanten der Festung Sonnenstein ernannt.[7] Vor ihm war der Generalmajor Friedrich Ludewig von Grumbkow Kommandant der Feste Sonnenstein. Als Kommandant der Festung ist von Buchner im europäischen genealogischen Handbuch von 1752 verzeichnet,[8] letztmalig dann 1756.[9]
Von Buchner starb vor dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges im 74. Lebensjahr. Die Niederschrift seiner Nachlassverwaltung vom damaligen Generalkriegsgericht befindet sich im Hauptstaatsarchiv Dresden. Die Nachlassverwaltung wurde noch 1756 abgeschlossen.[10]
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Angaben aus MyHeritage, Andersen Web Site, Anmeldung erforderlich.
- Nachrichten von enigen jüngst geschehenen merckwürdigen Todes-Fällen in: Neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten..., 73. Theil, Leipzig 1756, Digitalisat auf Google Books, S. 362f.</ref>
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Der Haupt-Theil Des Vollkommenen Genealogischen Frantzösisch- und Deutschen Neu-vermehrten Titular-Buchs..., Chemnitz 1729, Digitalisat auf Google Books, S. 93.
- ↑ Königl. Koln. Khurfürstl. und Sachsischer Hof und Staats Kalender, auf das Jahr 1735, Digitalisat auf Google Books.
- ↑ Der genealogische Archivarius..., Leipzig 1735, Digitalisat auf Google Books, S. 577.
- ↑ Der genealogische Archivarius..., Leipzig 1737, Digitalisat auf Google Books, S. 635 u. 637.
- ↑ Johann Friedrich Seyfart: Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrichs des andern, Königs in Preussen, 1. Teil, Leipzig 1784, Digitalisat auf Google Books, S. 370.
- ↑ Neues genealogisch-schematisches Reichs- und Staats-Handbuch..., Frankfurt am Mayn 1748, Digitalisat auf Google Books, S. 228.
- ↑ Eduard Maria Oettinger: Moniteur des dates: biographisch-genealogisch-historiches Welt-Register ..., Leipzig 1869, Digitalisat auf Google Books, S. 134.
- ↑ Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand-Buch..., Leipzig 1752, Digitalisat auf Google Books, S. 144.
- ↑ Gottlieb Schumann: Europäisches Genealogisches Hand-Buch..., Leipzig 1756, Digitalisat auf Google Books, S. 158.
- ↑ Datensatz im Sächsischen Staatsarchiv auf archiv.sachsen.de