Breitscheidstraße
Dieser Artikel behandelt die Breitscheidstraße in Dobritz. Für weitere Straßen dieses Namens siehe Breitscheidstraße (Begriffsklärung). |
Die Breitscheidstraße ist der alte Kommunikationsweg von Dobritz in Richtung Leuben/Niedersedlitz/Prohlis/Lockwitz/Reick und trägt seit 1945 diesen Namen.
[Bearbeiten] Geschichte
In einer Akte von 1896 wurde der Weg als Niedersedlitzer Weg bezeichnet. Das Straßenstück von Altdobritz bis zur Einmündung der Wilhelm-Liebknecht-Straße war früher die Lockwitzer Straße, der Rest bis zur Flurgrenze zu Niedersedlitz war die Niedersedlitzer Straße. 1900 wurde die Straße als „Reickerweg (jetzt Lockwitzerstraße)“ bezeichnet. Genaue Daten zum Zeitpunkt der Benennung mit Reickerweg bzw. Lockwitzerstraße wurden nicht gefunden. Der Ausbau des Weges lag vor allem im Interesse der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur AG. Laut deren Schreiben vom 29. April 1901 erhoffte sich die Firma eine bessere Zufahrt von der Pirnaer Chaussee über die Dorfstraße (jetzige Pirnaer Landstraße bzw. Lassallestraße) zu ihrer Produktionsstätte (Akte XIX/3/12, S. 29). Der alte Kommunikationsweg führte als Übergang über den Bahnkörper der Staatseisenbahn zum Langen Weg. Am 20. Januar 1906 wurde dieser Übergang eingezogen (Akte S. 80). Gleichzeitig wurden die Lockwitzer Straße zwischen der Einmündung Wilhelm-Liebknecht-Straße und dem Bahndamm und die Fortsetzung Langer Weg bis zur Mügelner Straße als öffentliche Straßen eingezogen. Der öffentliche Verkehr wurde auf die neuerbaute Eisenbahn-Unterführung und die neu angelegten Straßen (Dobritzer Straße in Reick/Reicker Straße in Dobritz, beide jetzt Moränenende) verwiesen.
Die Verlängerung nach Niedersedlitz wurde 1899 dem öffentlichen Verkehr übergeben. Der Erbauer R. Berndt wurde gleichzeitig verpflichtet, die Straßenschilder mit der Aufschrift „Niedersedlitzer Straße“ anzubringen. Die offizielle Übernahme der Straße durch die Gemeinde Dobritz erfolgte im Mai 1900 (Akte S. 46).
Der Abschnitt zwischen den heutigen Straßen Moränenende und Wilhelm-Liebknecht-Straße bildet die Flurgrenze zwischen Dobritz und Reick. Der südliche Bereich bis zur Wilhelm-Liebknecht-Straße auf Flur Reick wurde um 1930 durch den Dobritzer Spar- und Bauverein e.G.m.b.H. bebaut.
Beide Straßen wurden mit der Eingemeindung ab 1926 als Bebelstraße bezeichnet (nach August Bebel). Ab 1933 (Beschluss vom 15. Mai 1933) wurde die Straße mit Rickmersstraße benannt (nach Johann Rickmers, gefallen am 9. November 1923 an der Feldherrenhalle in München). Seit dem 24. Juli 1945 wird die Straße (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946) als Breitscheidstraße bezeichnet, nach Rudolf Breitscheid, geb. 2. November 1874 in Köln, gest. im KZ Buchenwald bei einem Luftangriff am 24. August 1944.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 32–40a: Gewerbeareal vmtl. ebenfalls ehemals VEB NAGEMA
- Nr. 32–40: ehem. Verwaltungsgebäude (2016 Abriss 32–38; Neubau JET-Tankstelle)
- Nr. 40a: ehem. Werkhalle: Sportzentrum XXL', ehem. Selgros (bis 09.10.2013)
- Nr. 46–48: VEB Verpackungsmaschinenbau Dresden (VMB), Stammbetrieb des VEB Kombinat NAGEMA
- Nr. 46: Theegarten-Pactec
- Nr. 48: „Schokopack-Hochhaus“ des VEB NAGEMA
- Nr. 78–84: Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur
- Nr. 80: ehemals VEB Kühlanlagenbau Dresden, Betrieb des VEB Kombinat Luft- und Kältetechnik Dresden (ILKA)
- Nr. 86: Sportplatz Dobritz
- Nr. 117: Neubau einer städtischen Jugendhilfeeinrichtung für unbegleitete ausländische Minderjährige (maximal 23 Plätze); Eröffnung Ende April 2017[1]
- ehemals VEB Forschungs- und Entwicklungszentrum Dresden
Abriss eines Nagema-Gebäudes, Breitscheidstraße 36