Curt Ludwig Franz von Burgsdorff
Der am 15. Oktober 1849 in Dresden geborene sächsische Staatsbeamte Curt Ludwig Franz von Burgsdorff verbrachte seine Kindheit und Jugend hauptsächlich in Leipzig, wo sein Vater bis September 1878 als Kreisdirektor und Kreishauptmann seinen Dienst versah. Nach dem Besuch des Leipziger Nikolai-Gymnasiums und der dortigen Universität trat von Burgsdorff am 1. Januar 1875 als Hilfsreferendar in den Staatsdienst beim Amtsgericht Schwarzenberg. In den Folgejahren war er u. a. in den Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde, Oschatz, Chemnitz und Zwickau angestellt.
Vom 1. Mai 1897 bis zum 1. April 1900 übernahm er die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehörte damals auch die Vorortgemeinde Trachau, für deren Belange er sich „mit großer Entschiedenheit“ einsetzte. So beförderte und genehmigte er unter anderem den Bau des Trachauer Schulhauses (1898/99), des Gemeindeamtes (1899/1900) sowie des Wasser- und Gaswerkes (beide ab 1900 in Betrieb). Curt Ludwig Franz von Burgsdorff unterstützte außerdem die Bemühungen des Trachauer Gemeinderates zur Einrichtung eines Eisenbahn-Haltepunktes, dem heutigen „Bahnhof Trachau“. Laut Dresdner Adressbuch 1904 wohnte er damals im Haus Albertplatz 3.
Von Mai 1900 bis April 1906 Geheimer Regierungsrat im Ministerium des Innern, wurde er anschließend zum Kreishauptmann in Chemnitz befördert. Von 1910 bis 1919 wirkte Curt Ludwig Franz von Burgsdorff als Kreishauptmann in Leipzig und trat dann in den Ruhestand, den er in Leipzig verlebte, wo er am 26. Juli 1922 starb.
Die Burgsdorffstraße in Dresden-Trachau erinnert an den Amtshauptmann.
[Bearbeiten] Quellen
- Kalender für den Sächsischen Staatsbeamten auf das Jahr 1908, Verlag und Druck von Wilhelm Baensch, 1908
- Andreas Graul, Ingrid Grohmann (Hrsg.): Bewegte sächsische Region. Vom Leipziger Kreis zum Regierungsbezirk Leipzig 1547–2000. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2001, S. 191 (Kurzbiografie)