Elisabeth Rotten

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"Sie war unterwegs für die, die noch unterwegs sind." (Romain Rolland)

(15. Februar 1882 Berlin - 2. Mai 1964 Londun, Grab in Saanen)

Dr. Elisabeth Rotten war Reformpädagogin und Friedensaktivistin. Sie besuchte die Luisenschule, anschließend das Victorialyzeum Berlin. Im September 1906 legte sie die Reifeprüfung am Kaiserin Augusta-Gymnasium Charlottenburg ab. Ihr Studium absolvierte sie in Heidelberg, Berlin, Marburg und Montpellier. In Marburg wurde die Begegnung mit Hermann Lietz und Gustav Wyneken entscheidend für ihren weiteren Werdegang. 1913 verteidigte sie ihre Doktorarbeit über "Goethes Urphänomen und die platonische Idee" in Marburg.

1913 ging sie als Lektorin für deutsche Literatur nach Cambridge. 1914 kehrte sie nach Berlin zurück und arbeitete beim Rettungswerk "Auskunfts- und Hilfsstelle für Deutsche im Ausland und Ausländer in Deutschland" zusammen mit Prof. Siegmund-Schultze. Im gleichen Jahr wurde sie Mitbegründerin des "Bundes Neues Vaterland", später "Deutsche Liga für Menschenrechte". 1915 reiste sie als Vertreterin des Bundes zum 1. Internationalen Frauenkongress in Haag und wirkte bei der Gründung der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit mit. 1919 hielt sie eine vielbeachtete Rede auf der Internationalen Erziehungskonferenz in Genf über "Die Versuche einer neuen Erziehung in Deutschland". Sie war auch Mitbegründerin des Bundes entschiedener Schulreformer.

Bis 1921 war sie als Leiterin der Pädagogischen Abt. der "Deutschen Liga für Völkerbund" tätig und gab die "Internationale Erziehungsrundschau" heraus, Beilage der Zeitschrift "Die neue Erziehung". 1921 wurde sie Mitbegründerin des "Weltbundes für Erneuerung der Erziehung" (New Education Fellowship) und Direktorin für die deutschsprachigen Länder. 1922 arbeitete sie in der Schulfarm Insel Scharfenberg. 1923 beteiligte sie sich an der Gündung einer "kunstgewerblichen Siedlung" auf dem Gut Kohlgraben bei Vacha in der Rhön. Bis 1923 arbeitete sie mit den englischen Quäkern in der Kinderhilfe ("Quäkerspeisung") zusammen, 1930 wurde sie selbst Mitglied der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker). Ab 1925 war sie Mitdirektorin des "Bureau International d´Education" in Genf. 1926 begann sie ihre Tätigkeit als Mitherausgeberin der Zeitschrift "Das werdende Zeitalter".

Von 1930 bis 1934 wirkte sie als Mitbegründerin der Staatlichen Wohlfahrtsschule Hellerau, in dieser Zeit gründete sie auch zusammen mit Jean Piaget die "Schweizerische Montessori-Gesellschaft" und war von 1937 bis zu ihrem Tode im Jahre 1964 Vizepräsidentin der Association Montessori Internationale.

1934 emigrierte sie in die Schweiz, nach Saanen im Berner Oberland. Dort setzte sie ihre Arbeit mit Vorträgen, Kursen, Publikationen und Übersetzungen fort. Nach 1945 beteiligte sie sich an der Gründung des Internationalen Pestalozzi-Kinderdorfes in Trogen, Kanton Appenzell. 1947 wirkte sie als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Berlin. 1948 leitete sie das "Büro für kulturellen Austausch" der "Schweizer Spende für die Kriegsgeschädigten".

[Bearbeiten] Traditionspflege

[Bearbeiten] Werke in der Bibliothek des Frauenstadtarchivs (Schenkung von Dr. Ines Ebert, Dresden)

[Bearbeiten] Quelle

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