Ernst Conrad Rüger
Ernst Conrad Rüger (~ 28. Januar 1786 in Dresden; † 27. April 1861 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker, u.a. als Rechtsanwalt und als Gerichtsdirektor. Er war außerdem ab 1854 Abgeordneter der Zweiten Kammer des sächsischen Landtags.
[Bearbeiten] Familie
Ernst Conrad Rüger entstammte der sächsischen Familie Rüger, deren ununterbrochene Stammfolge mit dem evangelisch-lutherischen Pfarrer Egidius Rüger (1553–1610) aus Equarhofen bei Uffenheim in Bayern beginnt. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Familie in Dresden nachweisbar. Vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren einige Familienmitglieder sehr erfolgreich als Fabrikbesitzer, Unternehmer sowie als Juristen und Beamte.
Rügers Großvater war der kursächsische Geheime Kabinettssekretär Moritz Conrad Rüger (1703–1740).[1] Er war der zweite Sohn des königlich-sächsische Regierungssekretärs in Dresden sowie seinerzeit bekannten Numismatikers, Carl Conrad Rüger (1747–1807).[2]
Ernst Conrad Rüger heiratete am 24. Mai 1818 in Dresden Theodora Beata Selmire geb. Krug, Tochter des Elias Krug. Das Paar hatte einen Sohn:
- Ernst Conrad Eduard Rüger. Er studierte wie sein Vater Jura, wurde ebenfalls Rechtsanwalt und übernahm nach dem Tod seines Vaters ab 1861 das Amt des Oberfaktors der Altenberger Zwitterstockgewerkschaft. Er wohnte 1862 An der Bürgerwiese 10.[3]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Rüger wurde am 28. Januar 1786 in Dresden getauft. Nach seiner ersten Schulbildung in der sächsischen Residenzstadt wurde er am 10. Juni 1800 an der Fürsten- und Landesschule in Schulpforta immatrikuliert, die damals noch zu Sachsen gehörte. Dort lernte er bis zum 24. März 1806.[4] Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig.
Nach seinem Jurastudium arbeitete Rüger zunächst als Gerichtsverwalter in Bärenburg und Bärenstein. 1831 ist er als Advokat (Rechtsanwalt) und Gerichtsdirektor der von Lüttichauischen Gerichte zu Bärenstein, des Annaberger Zwitterstocks-Gewerkschaftsgerichts zu Schmiedeberg und Bärenburg sowie der Pfarrgerichte zu Hartha im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte in seinem Haus in der Pirnaischen Vorstadt in der Lange Gasse,[5][6] ab 1839 Hausnummer 42.[7] Ab 1854 war Rüger Oberfaktor der Altenbergschen Zwitterstocksgewerkschaft.[8]
Rüger wirkte außerdem als Gerichtsverwalter in Elstra, Jeßnitz, Prietitz, Rehnsdorf, Schmiedeberg und Stacha sowie am Berggericht zu Schmiedeberg. Zeitweise war er in Dippoldiswalde auch Advokat sowie Bürgermeister. Von 1854 bis 1861 diente Rüger als stellvertretender Abgeordneter bzw. Abgeordneter des siebten städtischen Wahlbezirks in der zweiten Kammer des sächsischen Landtags. Die Abgeordnetentätigkeit hatte er bis zu seinem Tod inne.
Ab 1856 wohnten Rahel Friederike Concordia Rüger, die Tochter des königlich-sächsischen Hof- und Justizkanzleisekretärs Rüger mit in Rügers Haus in der Langen Gasse,[9] ab 1857 auch Julie Sophie Rüger, die Witwe des Gerichtsdirektors Rüger.[10]
[Bearbeiten] Quellen
- Frank Schäfer: Materialien zum Bürgerlichen Gesetzbuch für das Königreich Sachsen, auf: juris GmbH: Juristisches Informationssystem für die BRD, Datensatz, Primärquelle: Hattenhauer/Schäfer, Sächsisches BGB, Einleitung, Biografien, XIII. Deputation zweite Kammer (1860)
- Datensätze auf Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel: historisch-kritische Ausgabe, Band 1: 1722-1730, De-Gruyter-Verlag Berlin 2007, Leseprobe auf Google Books, S. 384, ISBN 978-3-311-018381-8
- ↑ Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des Dates,... Dresden 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 195
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 214, SLUB
- ↑ Carl Friedrich Heinrich BITTCHER: Pförtner Album. Verzeichniss sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta..., 1543-1843, Digitalisat auf Google Books, S. 432
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 227, SLUB
- ↑ Häuserbuch Dresden 1856, S. 326, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 222, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1855, S. 180, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, S. 189, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 184, SLUB