Zinzendorfstraße
Die Zinzendorfstraße in der Pirnaischen Vorstadt verläuft heute von der Bürgerwiese bis zur Lingnerallee im ehemaligen Robotron-Gelände. Unterhalb der Straße fließt der Kaitzbach, zur Rechten liegt auf halber Strecke das Gelände des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Palais der Sekundogenitur, von dem aber u.a. ein Brunnen übrig geblieben ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Der ursprünglich an der Pirnaischen Straße beginnende südliche Teil der damaligen Neuen Gasse hieß wegen der großen Ausdehnung des Straßenzuges, zu dem er gehörte, seit dem 17. Jahrhundert Lange Gasse und seit 1863 Lange Straße. Weil die Straße an dem Grundstück vorüberführte, in welchem die Eltern des am 26. Mai 1700 in Dresden geborenen und am 9. Mai 1760 in Herrnhut verstorbenen Stifters der Brüdergemeine (Herrnhuter Brüder-Unität), Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, während des Sommers wohnten, gab man ihr diesem zu Ehren 1892 ihren jetzigen Namen, freilich ohne dass ein Grund zur Beseitigung des alten Namen vorgelegen hätte[1].
[Bearbeiten] Adressen (hist. Auswahl)
- Nr. 2a: Viktor Alexander von Otto, sächsischer Ministerpräsident
- Nr. 4: Palais der Sekundogenitur (Prinzenpalais)
- Nr. 11: Palais Lüttichau, von 1907 bis 1934 Atelier für Lichtbildnerei Hugo Erfurth
- Nr. 13: Bayerische Gesandtschaft
- Nr. 15: Städtische Höhere Mädchenschule
- Nr. 17: Hospiz-Hotel (Vereinshaus und Hospiz des Stadtvereins für Innere Mission)
- Nr. 29: Hermann von Nostitz-Wallwitz (1826–1906), Jurist und sächsischer Innenminister
- Nr. 39: Friedrich Immanuel Grundt (1844–1893), Lehrer, Theologe, Schriftsteller und Professor an der Kreuzschule
- Nr. 47: Sitz der Albina
- Nr. 49: Max Rade (1840–1917), Professor, Maler und Zeichner an der Kunstgewerbeschule, Vater von Carl Rade
Lange Gasse:
- Nr. 30: Ernst Rietschel, 1804–1861, Professor an der Kunstakademie und Begründer der Dresdner Bildhauerschule, erwarb das Gebäude 1840[2]
- Nr. 286: Heinrich Theodor Wehle (1778–1805), Scholar an der Kunstakademie
- Nr. 288 und 289: Justus Wilhelm Güntz, Elbzolleinnehmer und Kassenrendant, dessen Gattin ist die Hauseigentümerin
- Nr. 302: Johann August Giesel (1751–1822), Gartenbauinspektor und Architekt
- Nr. 310: Johann Christian Klengel (1751–1824), Professor und Maler an der Kunstakademie[3]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 163 - ↑ Adressbuch der Stadt Dresden (AB) 1840: Hbs. Langeg. 30 3 Tr. – im Jahre 1840 erfolgte auch die Umstellung auf die kurzen Nummern.
- ↑ Dresdner Adreß-Kalender auf das Jahr 1824