Friedrich Immanuel Grundt
Prof. Dr. phil. Friedrich Immanuel Grundt (* 16. September 1844 in Dresden; † 5. Juni 1893 in Baden-Baden) war ein sächsischer Pädagoge und Theologe, Schriftsteller und zuletzt Oberlehrer im Rang eines Professors an der Kreuzschule in Dresden.
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[Bearbeiten] Familie
Friedrich Immanuel Grundt entstammte der Dresdner Fleischer- und Fleischhauerfamilie Grund/Grundt. Er wurde 1844 als Sohn des Dresdner Hausbesitzers, Fleischers und gleichnamigen Vaters Friedrich Immanuel Grund(t) (~ 9. April 1799 in Dresden; † 1870 ebenda) in dessen Haus in der Langen Gasse 39 geboren.[1] Sein Vater ging 1870 als Fleischermeister in den Ruhestand.[2] Seine Mutter war Anna Christiane Grundt (* 1798 in Dresden; † 1872 ebenda). Grundts Großvater väterlicherseits war George Friedrich Grund(t), Fleischermeister, Hausbesitzer und Ältester der Dresdner Fleischerinnung.[3]
Friedrich Immanuel Grundt heiratete 1879 Johanna Margarethe geb. Riedel (1852–1928), die nach seinem Tod in die Reißigerstraße 65 zog.[4] Zuletzt wohnte sie in der Fürstenstraße 95.[5]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Friedrich Immanuel Grundt erhielt am 14. Mai 1843 in Dresden seine evangelisch-lutherische Taufe. Er studierte nach seiner höheren Schulbildung Theologie und klassische Philologie. Er ist erstmals 1868 als Kandidat der Theologie (Cand. theol.) sowie als Lehrer an der Dresdner Rats-Töchterschule verzeichnet. Er wohnte anfangs im elterlichen Haus in der Langen Straße 39,[6] der späteren Hausnummer 45.[7]
Bereits im gleichen Jahr promovierte Grundt zum Doktor der Philologie (Dr. phil.) und wurde Oberlehrer an der Dresdner Kreuzschule,[8] wo er fast 25 Jahre lang als Lehrer wirkte. 1885 wurde Grundt in den Rang eines Professors an der Schule zum Heiligen Kreuz berufen.[9] Grund ist zuletzt in seinem Haus in der Zinzendorfstraße 39 zu finden, nachdem die Lange Straße 1892 zu Ehren des am 9. Mai 1760 in Herrnhut verstorbenen Stifters der dortigen Brüdergemeinde, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf umbenannt wurde.[10]
Friedrich Immanuel Grundt starb auf der Durchreise von einem Erholungsaufenthalt im schweizerischen Davos in Baden-Baden. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam nach Dresden überführt und auf dem Trinitatisfriedhof im Dresdner Stadtteil Johannstadt beigesetzt. Die Dresdner Kreuzschule würdigte ihren Oberlehrer in einem Nachruf mit den Worten:
- Erfüllt von strengster Gewissenhaftigkeit gegen sich selbst, tüchtig als Theologe und Sprachforscher, ganz durchdrungen von dem Werthe christlicher Gesinnung und altklassischer Bildung, also steht er vor den Augen seiner Schüler und seiner Mitarbeiter.[11]
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Die Trauergebräuche der Hebräer, 1868, Leipzig
- Hebräische Elementargrammatik, 1875
- Kaiserin Helena's pilgerfahrt nach dem Heiligen Lande, 1878
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 88 in der SLUB Dresden
- Genealogische Daten aus Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 94, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, S. 109, SLUB
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner, 1799, Digitalisat der SLUB, S. 173
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 252, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1927/28, S. 345, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, Seite 111, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 130, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, S. 105, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1886, S. 176, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, S. 245, SLUB
- ↑ Personalien in: Theologisches Literaturblatt, Band 14, 1893, Digitalisat auf Google Books, S. 286
[Bearbeiten] Weblinks
- Tafel 574, Friedrich Immanuel Grundt, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter