Fetscherstraße
Die Fetscherstraße ist eine etwa von Süden nach Norden verlaufende Straße. Auf dem Großteil ihrer Strecke stellt sie die Grenze zwischen Johannstadt und Striesen dar.
[Bearbeiten] Namensgebung
Die Fetscherstraße trat an die Stelle eines alten Fürstenweges[1] und hieß von 1873 bis 1946 Fürstenstraße. Sie ist wie der Fetscherplatz nach dem Dresdner Mediziner Rainer Fetscher benannt. Jüngere Recherchen legen dar, dass Fetscher in die Rassenhygiene der Nazis verwickelt war und sich zur Sterilisation von 65 erbkranken Menschen bekannt hat.[2] Die Stadt Dresden prüfte daher die Um- oder Rückbenennung von Platz und Straße sowie der Körperbehindertenschule auf der Fischhausstraße und des Altenheims in Großzschachwitz, die jedoch nicht erfolgte.
[Bearbeiten] Verlauf
Die Fetscherstraße beginnt am Comeniusplatz als Fortsetzung der Quer- und Fürstenallee des Großen Gartens und behält deren nordöstlichen Winkel bei. Auf der Fetscherstraße 2 befindet sich die 6. Grundschule. Die Kreuzung mit Striesener/Borsbergstraße bildet den Fetscherplatz, weitere Knotenpunkte sind die Querungen der Dürerstraße/Wormser Straße und der Blasewitzer Straße. An letzterer verlässt die Stadtteilgrenze die Fetscherstraße und diese schlägt einen nordöstlichen Kurs ein. Sie wird nun geprägt vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. Nach der Querung der Pfotenhauerstraße endet sie am Käthe-Kollwitz-Ufer. Die Waldschlößchenbrücke setzt die Fetscherstraße fort und verbindet sie mit der Waldschlößchenstraße.
[Bearbeiten] Verkehr
Zeitweise wurde die Fetscherstraße auf ganzer Länge von den Dresdner Verkehrsbetrieben befahren. Sie trug bis zur Neuasphaltierung im Zuge des Bauvorhabens Waldschlößchenbrücke auch komplett Straßenbahnschienen. Seit November 2008 gibt es lediglich einen Anschluss der Linien 1 und 2 am Comeniusplatz, von dort bis zum Fetscherplatz keinen Dienst, am Fetscherplatz eine Haltestelle der Linien 4, 10 und 12 sowie der Linie 64. Die letzteren Beiden fahren über die Haltestelle Gabelsbergerstraße zur Blasewitzer/Fetscherstraße, wo außerdem die Linien 6 und 62 halten. Von dort aus nördlich gibt es wiederum keinen Anschluss bis zur Pfotenhauerstraße, wo erneut die Linie 62 kreuzt.
Nach Eröffnung der Waldschlößchenbrücke wird sich der Verkehrsfluss auf der Fetscherstraße mehr als verdoppeln. Zusätzlich zum bereits sanierten Stück bis zur Pfotenhauerstraße soll lediglich ein weiteres Teilstück bis zur Fiedlerstraße ausgebaut werden, andere Maßnahmen sind im städtischen Haushalt bis 2015 nicht vorgesehen.[3]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 7: Stadtrat Georg Köppen, Vorstand des Städtischen Ausstellungsamtes
- Nr. 22: Wilhelm Crecelius, Internist
- Nr. 30: Hotel Artushof; Restaurant „Artushof” schloss am 31. Dezember 1971; am 9. Mai (tschech. Nationalfeiertag) 1973 Eröffnung des tschechischen Nationalitätenrestaurants „Ostrava”, Leiter: Leopold Novansky[4]
- Nr. 70: Zigarettenfabrik Kosmos, später auch VEB[5]
- Nr. 74: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Verwaltung Haus 1
- Nr. 76: Herzzentrum Dresden
- Nr. 105: Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD)
- Nr. 111: Pflege- und Seniorenheim „Clara Zetkin”
Straßenschild zu Fetscherplatz am alten Standort Einmündung Striesener Straße
Gedenktafel für Justus Friedrich Güntz am Haupteingang zum Pflege- und Seniorenheim „Clara Zetkin” (Fetscherstraße 111)
[Bearbeiten] Weitere Aufnahmen
- Gasdruckregelanlage Fetscherstraße / Tatzberg
- Gasdruckregelanlage Fetscherstraße / Tatzberg
- Gasdruckregelanlage Fetscherstraße / Tatzberg
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Die Stadt Dresden ehrt einen "Rassisten"; Stern vom 26. Oktober 2007
- ↑ Sitzung des Ortsbeirates Altstadt, 16. Mai 2011
- ↑ SZ 7./8.5.1983
- ↑ Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1959, S. 119
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Fetscherstraße“ auf openstreetmap.org