Friedrich Kind
Johann Friedrich Kind (* 4. März 1768 in Leipzig; † 25. Juni 1843 in Dresden) war der Dichter des Freischütz von Carl Maria von Weber und mehrerer anderer bedeutender Werke.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Kind, Sohn eines Richters und Stadtrates, hatte in Leipzig die Thomasschule besucht und Philosophie und Jura studiert. Er half während seiner Schulzeit zeitweise bei der Bücherausgabe in der Ratsbibliothek. Dadurch erhielt er Gelegenheit, eine große Menge von Büchern kennen zu lernen, in denen ihm auch die Freischützsage auffiel. Nach einer Zwischenstation ab 1789 in Delitzsch kam er 1793 als Rechtsanwalt nach Dresden und hatte zu dieser Zeit seine Wohnung in der Kleinen Meißnische Gasse Nr. 43[1] und in der Nähe des Pirnaischen Tores (Am Festungsgraben Nr. 197[2]) Quartier bezogen. 1814 legte er die juristische Praxis nieder, um sich ganz den schönen Wissenschaften und Künsten zu widmen. 1818 wurde er zum Hofrat ernannt.
Friedrich Kind gehörte wie Carl Maria von Weber und Theodor Hell dem Dresdner Liederkreis an, später der Albina. Mit Hell gab er von 1817 bis 1827 die Dresdner Abendzeitung heraus. Auch seine Tochter Roswitha Kind schrieb zeitweise für die Abendzeitung.
Friedrich Kind besaß als Dichter eine mehr gewandte als großartige Phantasie, inniges Gefühl, klare Darstellungsweise, einen korrekten Stil und geglättete Versifikation. Die Dichtung des Freischütz erwarb ihm auch außerhalb Deutschlands Ruhm. Allerdings entzweite er sich später von Weber und zog sich nach seinem Ausscheiden aus der Redaktion der Abendzeitung zunehmend aus dem Literaturleben zurück. Zeitweise redigierte er die Dresdner Morgenzeitung. Kind wohnte zuletzt Dohnaschegasse 15.[3] Seine letzte Ruhe fand er auf dem Trinitatisfriedhof. Die Friedrich-Kind-Straße trägt seinen Namen.
[Bearbeiten] Werke
Schon 1793 war Kind mit einem Roman, »Lenardo's Schwärmereien«, aufgetreten und fand Anerkennung. Später entstanden zahlreiche Novellen, lyrische Gedichte und Dramen, welche den Dichter bald zum Range eines Lieblingsschriftstellers erhoben. Zu nennen sind z. B.: »Van Dyk's Landleben« und »das Nachtlager zu Granada« Mehrere seiner Gelegenheitsgedichte, z. B. »Körner's Eiche«, »der Weinberg an der Elbe«, haben allgemeinen Anklang gefunden.
Seine sonstigen dramatischen Schriften sind „Dramatische Gemälde“ (1802), „Das Schloß Acklam“ (1803), „Theaterschriften“ (1821–25, 4 Bde.) und „Schön Ella“ (1828). Einige Dramen finden sich auch in Kind’s Erzählungssammlung „Tulpen“ (1806 bis 1810, 7 Bde.), die er von 1811–16 unter dem Titel „Roswitha“ (4 Bde.), von 1817–19 als „Lindenblüthen“ (4 Bde.) fortsetzte. Sonstige erzählende Arbeiten von ihm sind „Leonardo’s Schwärmereien“ (1792 und 1797, 2 Bde.), „Karlo“ (1801), „Natalia“ (1802–4, 3 Bde.), „Makaria, Atalanta, Kassandra“ (1803, die erste Erzählung von Lafontaine), „Leben und Liebe Ryno’s und seiner Schwester Minona“ (1804 ff., 2 Bde.), „Malven“ (1805, 2 Bde.), „Das Gespenst“ (mit Friedrich Laun und Schilling (1814), „Erzählungen und kleine Romane“ (1820–27, 5 Bde.), „Liebchen von Waldkron“ (1824), „Sagen, Erzählungen und Novellen“ (1829, 2 Bde.); ferner schuf er „Gerhard von Kügelgen“ (1820), die Rede mit Chören, „Das Dankopfer“ (1816), die „Cantate zum Jubiläo des Königs“ (1820).
[Bearbeiten] Quellen
- Damen Conversations Lexikon, Band 6., 1836, S. 128-129.
- Artikel „Kind, Friedrich“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 742–743
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 378
- ↑ Adreß-Verzeichnis Dresden, 1804
- ↑ Dresdner Adressbuch, 1842
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Johann Friedrich Kind“
- Eva Chrambach, Kind, Johann Friedrich (Pseudonym: Oskar), in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Online-Ausgabe
- Werke bei books.google.com