Friedrich Ludwig Kreyssig
Friedrich Ludwig Kreyssig (* 7. Juli 1770 in Eilenburg; † 4. Juni 1839 in Dresden), auch Kreysig, war ein Arzt und Botaniker.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Der Sohn eines Arztes besuchte bis 1788 die Fürstenschule in Grimma und studierte in Leipzig sowie ab 1792 mithilfe eines Reisestipendiums in Pavia und Mailand Medizin. Nach seiner Promotion (1794) und der Habilitation in Leipzig wurde er 1798 zum außerordentlichen Professor für Pathologie und Chirurgie und 1801 zum ordentlichen Professor der Anatomie und Botanik in Wittenberg berufen, wo er eine ambulante Klinik stiftete.
1803 holte Friedrich August der Gerechte Kreyssig als Leibarzt nach Dresden und ernannte ihn zum Hofrat. 1814 erfolgte die Wahl in die Leopoldina.[1] 1815 wurde Kreyssig, der den König auch während dessen Gefangenschaft in Friedrichsfelde betreut hatte, zum Professor der speziellen Pathologie und Therapie an der Chirurgisch-medicinischen Akademie und zum Direktor der Klinik berufen. Im selben Jahr ernannte ihn der König auch zum Ritter des Civilverdienstordens.
Nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus der Chirurgisch-medicinischen Akademie im Jahre 1822 arbeitete Kreyssig als praktischer Arzt in seiner eigenen Praxis und widmete sich der Botanik. Seine Stelle als Medizinalrat bei der Landesregierung bekleidete er bis zum Tod des Königs im Jahre 1827. 1838 unternahm er noch eine Reise nach England und Irland. Kreyssig wohnte Große Schießgasse 714.[2]
Kreyssig war Gründungsmitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde[3], Mitglied der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte[4], Vorstand der FLORA - Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau und Ehrenmitglied der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen.[5]
[Bearbeiten] Werke
- Aristotelis de soni et vocis humanae natura atque ortu theoria, Dissertation, Leipzig 1794
- Neue Darstellung der physiologischen u. pathologischen Grundlehren, Leipzig 1798–1800
- Über das Scharlachfieber etc., Leipzig 1802
- Mittheilung über einen interessanten klinisch beobachteten Fall von Brustbräune nebst Sectionsbefund, in Horn: Archiv für medizinische Erfahrung, 1803
- Die Krankheiten des Herzens, Berlin 1814–1817, 3 Teile
- System der praktischen Heilkunde, Leipzig 1818–1819, 2 Teile
- Ueber den Gebrauch der natürlichen und künstlichen Mineralwässer von Carlsbad, Ems, Marienbad, Eger, Pyrmont und Spaa, 1825
- Die Krankheiten des Herzens im Allgemeinen und auf ihrer ersten Entwickelungsstuse, unvollendet, 1845 posthum veröffentlicht
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 810-811.
- Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 661.
- Hirsch, August, "Kreysig, Friedrich Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 153-155
- Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Verfasser. Bd. 29, Kopenhagen 1841, S. 349
- Caris-Petra Heidel, Marina Lienert: "Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814-2004". Walter de Gruyter, 2005
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
- ↑ Alle Einträge für Dresdner Adress-Kalender 1831
- ↑ Personalbestand und Büchersammlung der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde
- ↑ Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Dresden, 1826
- ↑ Band 1 von Schriften und Verhandlungen der ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, Walther, 1818