Frommherz Lobegott Marx

Frommherz Lobegott Marx (* 23. Mai 1810 in Plauen bei Dresden; † 6. November 1863 ebenda) war ein Architekt und königlich-sächsischer Landbaumeister.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 Weblinks

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Frommherz Lobegott wurde 1810 als Sohn des Müllermeisters Johann Gottlob Marx (1774-1818 und dessen Ehefrau Eva Rosina geb. Kunath (1769-1813) geboren. Seine Eltern sowie seine ältere Schwester Eva Henrietta (1808-1811) starben früh, so dass er als Waisenkind bei seinem Vormund aufwuchs.

Nach seiner Schulzeit und einer abgebrochenen Lehre als Mühlenbauer studierte Marx an der Bau- und Industrieschule der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Dresden bis 1833 Architektur und war ein Schüler von Joseph Thürmer, der dort seit 1827 als Professor unterrichtete. Anschließend ging er auf Studienreisen nach Bayern und Italien und kehrte 1834 nach Dresden zurück, wo er bei Gottfried Semper als Baukondukteur beim Bau des ersten Semperschen Hoftheaters anfing. Es ist anzunehmen, dass auch Semper den jungen Architekten inspiriert hat. So ist von Marx ein Kaffeehaus-Entwurf im Auftrag des Konditors Baldini für sein Café auf der Brühlschen Terrasse erhalten geblieben. Es zeigt starke Ähnlichkeiten mit Sempers Entwürfen, Gebäude nach außen farbig zu fassen ^[1].

1837 wurde Marx zuerst Landbauassistent, 1842 dann königlicher Landbaukondukteur und schließlich 1846 zum königlich-sächsischen Landbaumeister ernannt. Sein erstes eigenes großes Projekt war ab 1849 die Planung der neuen steinernen Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz, die die alte Holzbrücke von Gottlob Friedrich Thormeyer ersetzen sollte. 1851 wurde die alte Holzbrücke abgerissen und durch die heute bekannte Brücke ersetzt ^[2].

Zwischen 1854 und 1859 errichtete Marx gemeinsam mit Karl Moritz Haenel den 87,5 Meter hohen Sandsteinturm der Dreikönigskirche. Über den ursprünglich bereits vorhandenen Turmsockel planten die beiden Baumeister den quadratischen Turm aus Postaer Sandstein mit:

• dem ersten Säulenstockwerk für die Glocken,
• darüber das Uhrstockwerk mit der einzigen Türmerwohnung der Stadt Dresden,
• den Uhrschellen in der offenen Halle des zweiten Säulenstockwerkes und
• der Steinkuppel mit dem 11,3 Meter hohen Obelisken sowie ein in Kupfer getriebenes und vergoldetes Kreuz.

Seine letzte Arbeit war die Errichtung der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt in Dresden zwischen 1862 und 1863. Kurz nach der Fertigstellung verstarb Marx im Alter von nur 53 Jahren an Tuberkulose in Dresden und wurde auf dem Alten Annenfriedhof am 9. November 1863 begraben.

[Bearbeiten] Familie

Frommherz Lobegott Marx heirate 1839 Thekla Herrmann (1815-1871). Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter:

• Alexander Erwin (1841-1901), der wie sein Vater in Dresden Architektur studierte, zuerst königlich-sächsischer Landbauinspektor und später Professor an der Technischen Hochschule in Darmstadt wurde,
• Eugenie (1842-1862) und
• Richard (1844-1871), der als Fähnrich im Deutsch-Französischen Krieg starb.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Gottfried Semper und Wien: Die Wirkung des Architekten auf Wissenschaft, Industrie und Kunst, herausgegeben von Rainald Franz, Andreas Nierhaus, Abschn. I, Das Bekleidungsprinzip - Sempers künstlerisches Credo, Universität Wien, Kunsthistorisches Institut, Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co. KG Wien/ Köln/ Weimar, 2007, S. 29 online pdf
2. ↑ Die Basteibrücke auf www.hm-noroc.de

[Bearbeiten] Literatur

• Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958

[Bearbeiten] Weblinks

• Andreas Fels, Marx, Frommherz Lobegott, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky, Online-Ausgabe
• Frommherz Lobegott Marx im Personen.Wiki der SLUB Dresden