Gotthold Opitz
Gotthold Opitz (* 13. September 1855; † 29. September 1924 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Hofrat und Inhaber des Weinbergschlösschens im Dresdner Stadtteil Trachenberge.
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[Bearbeiten] Familie
Gotthold Opitz war mit Helene Opitz geb. Müller (* 27. März 1867; † 12. Januar 1944 in Dresden) verheiratet, der Tochter des reichen Rentiers Friedrich Hermann Müller (* 18. Juni 1819; † 5. April 1898) und dessen Ehefrau Félicie Müller geb. Hagedorn (* 4. April 1843; † 22. Januar 1892).
Gotthold und Helene Opitz bekamen zwei Töchter:
- Felicitas Opitz (* 1. November 1893; † 1977), die später den Freiherren von Hammerstein-Loxten heiratete und
- Maria Opitz (* 30. August 1897 in Dresden; † 3. Januar 1995 ebenda), die später den Hauptmann d. Res. Walter Spiegler (* 26. September 1895; † 13. April 1940, im Krieg gefallen) heiratete.
Alle genannten Personen sind im Familiengrab Müller–Opitz auf dem St. Pauli-Friedhof im Dresdner Hechtviertel begraben, wo auch ein Sohn der Familie Spiegler, der Diplom-Kaufmann Christian Spiegler (* 16. Mai 1924; † 15. August 1960) begraben ist.
[Bearbeiten] Spieglersches Haus
Das Weinbergschlösschen in Trachenberge, auch Schloss Trachenberge genannt, trägt seit dem Erbe durch Maria Spiegler geb. Opitz diesen Namen im Volksmund. Das Haus wurde 1746 als Herrenhaus auf dem ehemaligen Weinberg des Revierförsters Johann August Hecht, dem Namensgeber des Hechtviertels von dem kurfürstlich-sächsischen Proviantverwalter Christian Friedrich Gärtner ausgebaut. 1831 ging das Gutshaus in den Besitz des Ornithologen Prof. Dr. Friedrich August Ludwig Thienemann (1793–1858) über. Seine Nachfahren verkauften das Haus 1863 an den wohlhabenden Landbesitzer Friedrich Hermann Müller, dem späteren Schwiegervater von Gotthold Opitz.
Nach der Hochzeit von Opitz ging das Haus auf seine Frau Helene über. Opitz nutzte das Haus anfangs nur als Sommerwohnsitz, ließ es aber 1895 um zwei Seitenflügel erweitern und zu einer schlossähnlichen Anlage mit einer Neo-Rokoko-Fassade umbauen. Seit dieser Zeit hieß das Haus Weinbergschlösschen. Auch das prunkvolle Hoftor stammt aus dieser Zeit. Im Garten des Anwesens befindet sich das Mittelstück der 1906 abgerissenen alten Augustusbrücke, das ein Geschenk des sächsischen Königs Friedrich August III. (1865–1932) an seinen Hofrat Opitz war. Dieses Brückenteil trug einst das Brückenkreuz auf der alten Augustusbrücke, das beim Hochwasser 1845 in die Elbe gestürzt war. Gotthold Opitz vererbte Das Weinbergschlösschen in seinem testament zu gleichen Teilen an seine beiden Töchter.
Opitz' Tochter Maria Spiegler bewahrte das Anwesen zu DDR-Zeiten vor Verfall und Enteignung. Sie selbst starb im hohen Alter, 97-jährig in Trachenberge. Danach ging das Weinbergschlösschen 1995 an die Erben der Familie Spiegler, an Dr. Gottfried Spiegler, Bertram Spiegler und Detlev Freiherr von Hammerstein-Loxten.[1] Haus und Nebengebäude wurden in den 1990er-Jahren saniert. Das Spiegler'sche Haus wurde in die Liste der Kulturdenkmale von Dresden aufgenommen und steht unter Denkmalschutz. Auf dem Gelände befindet sich auch eine etwa 500 Jahre alte Stieleiche sowie eine ca. 250 Jahre Knorpelkirsche, die beide als Naturdenkmale geschützt sind.
[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Schloss Trachenberge auf bierfliege.hostingsociety.com
- Historischer Spaziergang rund um Dresden-Trachenberge, Jügen Naumann auf Online-Ausgabe auf Google Books, S. 120ff.
- Das Spiegler'sche Haus in der Döbelner Straße 24 auf www.dresdner-stadtteile.de
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Spiegler’sches Haus“
- Eigentümer und Bewohner des Weinbergschlösschens auf www.sz-online.de