Horst Strobel
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Horst Strobel (* 30. Juli 1936 in Woltersdorf bei Magdeburg ; † 31. Mai 2023 in Radebeul) war ein deutscher Ingenieur sowie ehemaliger Professor und Rektor der Hochschule für Verkehrswesen (HfV). Nach der Auflösung der Hochschule wurde er zum Professor an der Technischen Universität Dresden berufen.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Horst Strobel nahm ab 1954 ein Studium der Elektrotechnik in der Fachrichtung Regelungstechnik an der Technischen Hochschule Dresden auf, das er 1961 mit dem Diplom abschloss. Von 1961 bis 1967 war er zuerst wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Assistent und zuletzt Oberassistent am Institut für Regelungs- und Steuerungstechnik Dresden der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1966 promovierte Strobel zum Dr.-Ing. an der TU Dresden.
1967 wurde Horst Strobel zum Hochschuldozenten für Regelungstechnik an die Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden berufen. 1973 habilierte Strobel zum Dr. sc. techn. im Fachgebiet Regelungstechnik an der TU Dresden. Seine Promotion B wurde 1991 zum Dr.-Ing. habil. umgewandelt. Ab 1974 wurde Strobel zum Professor für Regelungstechnik und Prozesssteuerung an der HfV berufen. Außerdem war Strobel von 1974 bis 1982 Professor an der "Research Scholar" am "International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxemburg bei Wien mit Studienaufenthalten in Japan und in den USA. Anschließend, von 1982 bis 1987 war Strobel nebenamtlich Direktor des Zentrums für Prozessautomatisierung am Zentralen Forschungsinstitut des Verkehrswesens in Berlin.
Ende der 70er Jahre hatte Professor Strobel maßgeblichen Anteil an dem bis 1980 vollzogenen Aufbau des Technikums für Prozesssteuerung und Simulationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen. Damit konzentrieren sich die Wissenschaftler des Forschungsteams unter seiner Leitung noch mehr auf Arbeiten zur Mikrorechnersteuerung. 1982 erfolgte die zweite Ausbaustufe dieses Technikums unter dem Namen „Technikum für Automatisierungstechnik“. Somit erfolgte die Umwandlung des technischen Simulationslaboratoriums in ein verkehrstechnisches Mikrorechnerlabor. Die Forschungsergebnisse der Gruppe um Prof. Dr. sc. techn. Horst Strobel konnten auf fünf Gebieten der Industrie praktisch angewandt werden:
- bei der Mikrorechnersteuerung von Flugzeuganlagen,
- bei den Fahrausweisschaltergeräten und -automaten der Deutschen Reichsbahn,
- beim Einsatz von Bordrechnern bei der Berliner-S-Bahn und der S-Bahn in Halle/Saale,
- bei der verkehrsabhängigen Steuerung von Lichtsignalanlagen und
- bei induktiv spurgeführten Elektroschleppern.
Das Team um Professor Strobel erhielt für die Verdienste in deren Forschung und wissenschaftlichen Arbeit folgende Auszeichnungen:
- Vaterländischer Verdienstorden der DDR in Gold
- Orden „Banner der Arbeit“ der DDR, Stufe II
- Nationalpreis III. Klasse der DDR für Wissenschaft und Technik.
Bis zur politischen Wende in der DDR hatte Horst Strobel keine Leitungsfunktionen in der ersten und zweiten Leitungsebene der Hochschule inne. Nach dem Rücktritt seines Vorgängers im Amt, Peter Gräbner im Januar 1990 wurde Horst Strobel ab dem 1. Februar 1990 neuer Rektor der Hochschule für Verkehrswesen. Dieses Amt hatte er nur ein Jahr, bis zur Berufung seines Nachfolgers Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Zschweigert inne.
Nach der im Herbst 1992 erfolgten Auflösung der Hochschule für Verkehrswesen und dem Übergang eines Teils der Hochschule in die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden wurde Prof. Dr.-Ing.habil. Dr.h.c. Horst Strobel mit einer Professur am Lehrstuhl für Verkehrsleitsysteme und -prozessautomatisierung am Institut für Verkehrsinformationssysteme der TU Dresden beauftragt. Diese Tätigkeit übte er von 1992 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2003 aus. Außerdem gehörte er dem Vorstand des „Alcatel SEL Stiftungskollegs für interdisziplinäre Verkehrsforschung“ an der TU Dresden an. Weiterhin war Strobel Mitglied der Dresdner Einrichtung für Prozesssteuerung des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung Karlsruhe. Von 1992 bis 2005 hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung und dem Aufbau des Dresdner Fraunhhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme. Von 1998 bis 2005 war Strobel wissenschaftlicher Leiter des Projektes "Intermobil Region Dresden". Nach seiner Emeritierung wohnte Prof. Strobel in Radebeul.
1992 wurde Horst Strobel die Ehrendoktorwürde der Universität Žilina in der Slowakischen Republik, einer ehemaligen Partnerhochschule der HfV, verliehen.
[Bearbeiten] Bücher und Veröffentlichungen
- „Experimentelle Systemanalyse“
[Bearbeiten] Quellen
- Geschichte der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden, Prof. Dr. sc.oec. Werner Gross und Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein, Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, 1. Auflage, ISBN 3-344-00324-0
- 15 Jahre Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List", Festschrift TU Dresden, ISBN 978-3-86780-021-1