Herrenweg
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Der Fürsten- oder Herrenweg, auch Sächsischer Jakobsweg, führt von Spechtshausen durch den Tharandter Wald nach Grillenburg und weiter nach Freiberg. Er war auch ein früher Leichenweg.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1646: der Schösser Georg Nizsche in Grillenburg lässt sich von den Förstern ausdrücklich bestätigen, dass keine "Landstraße" durch den Forst führe. Alle Wagen von Freiberg her hätten die alte große Hauptstraße über Herzogswalde und Grumbach zu benutzen. In Grumbach wurde damals das Geleitsgeld vereinnahmt und die Kutscher nahmen deshalb lieber ihren Weg durch den Grillenburger Wald. Dieser Weg war aber mit Schlagbäumen gesperrt, die Fuhrleute benutzten Nachschlüssel, wird 1688 berichtet. (1)
- 1732: Beschwerde der Gastwirte zu Grumbach, der Weg durch den Tharandter Wald sei "von undenklichen Zeiten her als ein Herrenweg gehaltenworden, dessen sich die hohen Herrschaften bei Jagden, Auerhahnbalz und Freyberger Reisen bedienten, keineswegs jedoch eine öffentliche Landstraße" (1)
- 1733: die Colmnitzer beschweren sich, sie hätten nur das Teilstück Grillenburg - Colmnitz auszubessern, und dies sei keineswegs ein Herrenweg, sondern nur ein bloßer Holz- und Flügelweg (1)
- 1735 beginnt ein Streit der Dorfbewohner am Rand des Tharandter Waldes wegen Ausbesserungspflichten am Fürstenweg zwischen Spechtshausen und Grillenburg. Die Beteiligten verlangten freies Durchfahrtsrecht für ihre Kalk- und Kohlenfuhren von Dresden über Tharandt, Spechtshausen und Grillenburg nach dem Gebirge zu. Die Einwohner der Orte "hinter dem Walde", also aus Colmnitz, Pretschendorf usw. brachten ihre Produkte an Getreide, Futter, Käse usw. zum Markt nach Dresden und nahmen rückzu Kohlen aus dem Plauenschen Grund und Kalk aus Braunsdorf mit (1)
- 1752: der "Fahrweg" von Dresden über Plauenscher Grund, Haynsberg und Spechtshausen nach Grillenburg soll ausgebessert werden, besonders auch durch Felsabsprengung beim Backofenfelsen, "wegen eines angegebenen Hirsches von 20 Enden und künftiger Auerhahnbalz des Hofes" (1)
[Bearbeiten] Quellen
- (1) BACHMANN, Dr.: Grillenburg, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, 1936