Johann Carl Süßmilch
Johann Carl Süßmilch, latinisiert Johannes Carolus Süßmilch, modernisiert später auch Johann Karl Süßmilch, teilweise auch Süßemilch (* 13. Februar 1681 in Freiberg; † 9. Januar 1742 in Coswig/ Anhalt) war ein sächsischer Jurist und Beamter, u.a. als Bürgermeister in Coswig sowie kurfürstlich-sächsischer Amtmann und Akzisekommissar zu Coswig.
[Bearbeiten] Familie
Johann Carl Süßmilch enstammte der ursprünglich bürgerlichen sächsischen, aus Freiberg stammenden Familie Süßmilch. Die Ahnenreihe kann bis auf seinen Großvater Daniel Süßmilch (1587/93–1647) zurück verfolgt werden, der als Defensionsfähnrich im Dreißigjährigen Krieg starb.
Süßmilch war der Sohn des Freiberger Schichtmeisters Gabriel Süßmilch (* 15. Januar 1638 in Freiberg; † nach 1700) und dessen 1675 geheirateter Ehefrau Anna Barbara Hänich (* 1657 in Freiberg; † nach 1700), Tochter des Eisenhändlers Johann Hänich und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Schleiffer. Sein Vater war anfangs Guardien (verpflichteter Probierer des Erzgehalts im Gestein), später Schichtmeister und ab 1677 Lehrer an der Bergakademie Freiberg. Süßmilch hatte noch fünf Geschwister, darunter drei Brüder, u.a. Johann Friedrich Süßmilch (* 1679), der von 1692 bis 1696 ebenfalls Schüler an der Fürstenschule St. Afra in Meißen war sowie Johann Gabriel Süßmilch (1686–nach 1722), der zuletzt Kaufdiener in Freiberg war.
Süßmilch heiratete am 15. Mai 1706 in Coswig/ Anhalt Sophia Eleonora geb. Hörnig(k) (* 10. April 1684 in Coswig/ Anhalt; † 18. März 1724 ebenda), Tochter des fürstlich-anhaltisch-Zerbster Amtsschreibers zu Coswig Johann Christoph Hörnigk († 1694) und dessen zweiter Ehefrau Sophia Catharina geb. Cnuppius (1652–1718). Seine erste Ehefrau starb bei der Geburt des 12. Kindes. Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Johann Carl Süßmilch (* 1. Juli 1707 in Coswig/ Anhalt), studierte 1727 Jura an der Universität in Wittenberg, war 1743 Advokat (Rechtsanwalt) und Notar
- Magdalena Sophia Catharina Süßmilch (* 13. Februar 1709 in Coswig/ Anhalt)
- Friedrich Wilhelm Süßmilch (* 30. Dezember 1710 in Coswig/ Anhalt)
- Johann August Süßmilch (* 25. Mai 1712 in Coswig/ Anhalt; † 11. Mai 1763 in Meißen), Dr. med., kurfürstlich-sächsischer Amts- und Landesschulphysikus an der St. Afra ∞ 1740 Johanna Friederike geb. Pretzsch (ca.1720–1761). Dessen Sohn Friedrich Lebrecht von Süßmilch (1747–1807) begründete die 1. Linie der Adelsfamilie von Süßmilch genannt Hörnig.
- Sophie Auguste Charlotte Süßmilch (* 11. Juli 1714 in Coswig/ Anhalt)
- Carl Friedrich Adolph Süßmilch (* 6. Oktober 1715 in Coswig/ Anhalt)
- Friedrich Alexander Süßmilch (* 10. März 1717 in Coswig/ Anhalt; † 1. Januar 1793 in Kraußnitz bei Ortrand), Herr auf Kraußnitz und Naundorf, kurfürstlich-sächsischer Major. Er begründete die 2. Linie der Adelsfamilie von Süßmilch genannt Hörnig ∞ 1. 1761 Johanna Hedwig geb. Krezmann († 1767), ∞ 2. 1784 Auguste Friederike von Preuß († 1836)
- Ernst Ludwig Süßmilch (* 30. Juni 1718 in Coswig/ Anhalt)
- Johann Christoph Gabriel Süßmilch (* 13. Dezember 1719 in Coswig/ Anhalt)
- Philipp Gottfried Süßmilch (* 24. Juli 1721 in Coswig/ Anhalt), studierte 1741 Jura an der Universität in Wittenberg, 1743 auch in Jena und Göttingen
- Christina Elenore Süßmilch (* 18. Juli 1722 in Coswig/ Anhalt)
- Augusta Christiana Sigismunda Süßmilch (* 3. März 1724 in Coswig/ Anhalt; † 11. April 1770 in Meißen) ∞ 1747 Johann Gottlieb Ulich (1718–1770), Pfarrer und Theologe zuletzt in Lampertswalde bei Großenhain
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Süßmilch am 13. September 1728 erneut in Coswig Johanna Christiana geb. Becker verw. Lehmann. Mit ihr hatte er noch zwei weitere Kinder:
- Margarethe Louise Süßmilch (* nach 1728 in Coswig/ Anhalt; † 1770 in Lampertswalde) ∞ N. Franz
- Christian Gottlieb Süßmilch (* 1. Oktober 1736 in Coswig/ Anhalt; † 11. April 1801 in Artern), studierte 1756 an der Universität in Leipzig, Reichsadelsstand 1776, kurfürstlich-sächsischer Oberst und Kommandeur eines Husaren-Regiments ∞ 1740 Agnes geb. von Carlowitz († 1779)
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Johann Carl Süßmilch wuchs anfangs in Freiberg auf und erhielt seine höhere Schulbildung an der Fürstenschule St. Afra in Meißen, wo er von 1692 bis 1696 lernte. Im Sommersemester 1700 immatrikulierte er sich an der Universität in Leipzig für sein rechtswissenschaftlichen Studium. Bereits im Sommersemester 1701 promovierte er hier.
Von 1702 bis 1707 war Süßmilch fürstlich-anhaltisch-Zerbster Hofadvokat, d.h. Rechtsanwalt am Hof des Fürsten Karl Wilhelm von Anhalt-Zerbst sowie Sekretär des königlich-preußischen Geheimen Rates Johann Friedrich von Mähder. Am 19. Februar 1706 hielt Süßmilch sein Examen pro advocature an der Universität Wittenberg.
Danach ging er in das anhaltische Coswig, wo er 1707 regierender Bürgermeister der Stadt wurde. Aus dieser Zeit, um 1712 stammte eine Klagesache von ihm gegen den Magister Johann Zacharias Nuppenau.[1] Später wurde er fürstlich-anhaltisch-Zerbster Amtmann und Akzisekommissar, womit er in Coswig verantwortlicher Steuereinnehmer war.
[Bearbeiten] Quellen
- Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, Gotha 1908, Zweiter Jahrgang, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 910f.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 2, Hildesheim/ Zürich/ New York 1996, Leseprobe auf Google Books, S. 111
- Johann Carl Süßmilch (1681 - 1742) auf WikiTree
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
- Datensatz von Johann Carl Süßmilch auf Geneanet
- Datensatz von Johann Carl Süßmilch auf MyHeritage
- Datensatz von Johann Carl Süßmilch auf Geni