Karl Heinrich Pietsch

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Karl Heinrich Pietsch um 1880

Karl Heinrich Pietsch, anfangs auch Carl Heinrich Pietzsch (* 26. September 1801; † 17. Oktober 1883 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist und Richter, zuletzt als Direktor des Pirnaer Bezirksgerichts im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Appellationsrates.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Heinrich Pietsch studierte nach seinem höheren Schulbesuch Rechtswissenschaften und ist erstmals 1828 im königlich-sächsischen Hof-, Zivil- und Militär-Staatskalender als Vizeaktuar im Justizamt Moritzburg aufgeführt, wo er die Stelle eines Aktuars einnahm.[2]

Pietsch kam 1832 nach Dresden, wo er erstmals 1833 im Adress-Kalender als Hilfarbeiter im Landesjustizkollegium verzeichnet ist. Er wohnte anfangs im Haus 88 in der Königstraße in der Neustadt.[3] Er blieb in diesem Amt bis 1835 und ging im gleichen Jahr nach Leipzig, wo er als Sekretär in die Kanzlei des Leipziger Appellationsgerichts berufen wurde. 1837 arbeitete er dort als Erster Sekretär.[4] 1838 wurde Pietsch an das königliche Gericht zu Kohren im Kohrener Land, südlich von Leipzig, im Herzogtum Sachsen-Altenburg versetzt, wo er als Justiziar berufen wurde.[5][6] Bereits nach drei Jahren, 1841 wurde er nach dem Fortgang des dortigen JAmtmannes Quenzel an das Justizamt Frankenberg mit Sachsenburg als Justizamtmann versetzt.[7] Sein Dienstamt hatte zwei Büros, eines im Schloss Sachsenburg, das andere in der Stadt Frankenberg.[8]

1845 wurde Pietsch im Rang eines Appellationsrates an das Appellationsgericht nach Leipzig berufen, wo er unter dem damaligen Leipziger Appeellationsgerichtspräsidenten Johann Ludwig Wilhelm Beck als einer von acht Räten diente. In der sächsischen Messestadt zog er in die Inselstraße 5.[9][10]

Zwei Jahre später, 1847 wurde Pietsch - unter Beibehaltung seiner Titel als Appellationsrat und Justizamtmann - an die Zweite Abteilung des Justizamtes Dresden versetzt.[11] Diesmal zog er in die Innere Pirnaische Gasse 9,[12] ein Jahr später an den Pirnaischen Platz 1,[13] im Jahr darauf in der Pirnaischen Gasse 11.[14] Bereits seit 1848 arbeitete Pietsch in der Ersten Abteilung im Justizamt Dresden.[15][16]

1852 wurde Pietsch zum Direktor am Dresdner Stadtgericht berufen und zog in die Augustusallee 1,[17] 1854 weiter in die Waisenhausstraße 20.[18] Noch im gleichen Jahr wurde Pietsch unter Beibelassung seines Titels und seines Ranges zum Direktor am Landgericht Pirna berufen.[19] 1856 wurde Pietsch zum Direktor des Bezirksgerichts Pirna berufen.[20] 1859 weilte er zu einer Kur in Bad Kissingen.[21] 1866, im Jahr des Deutschen Krieges, war Pietsch damit in seinem Jusizbezirk für 17 Städte und 190 Landgemeinden mit über 105.000 Einwohnern verantwortlich.[22] Im Amt als Bezirksgerichtsdirektor blieb Pietsch bis zu seiner 1867 auf eigenen Wunsch beantragten und schließlich im gleichen Jahr erfolgten Versetzung in den Ruhestand, mit der gesetzlichen Pension und unter Beibehaltung seines Titels und Ranges.[23]

Pietsch kehrte nach seiner Pensionierung 1868 nach Dresden zurück, wo er ab 1869 wieder im Adressbuch als Appellationsrat und Berzirksgerichts-Direktor a.D. (außer Dienst) verzeichnet ist. Dabei zog er in eine Erdgeschosswohnung in der Prager Straße 26,[24] später dort im 1. Obergeschoss, wo er bis 1875 wohnte. Zuletzt wohnte Pietsch in einer Erdgeschosswohnung in der Antonstraße 11.[25]

[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Königlich sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat im Jahr 1828, Digitalisat auf Google Books, S. 259
  3. Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 201, SLUB
  4. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 160 (p. 140)
  5. Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Sachsen-Altenburg, 1838, Digitalisat auf Google Books, S. 137
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1839, Digitalisat auf Google Books, S. 80
  7. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1841, Digitalisat auf Google Books, S. 250
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 63
  9. Leipziger Adreß-Buch 1845, S. 17, SLUB
  10. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 58f.
  11. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1847, Digitalisat in den digitalen Sammlungen, MDZ, S. (129) 63
  12. Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 183, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1848, S. 88, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1849, S. 99, SLUB
  15. Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Band 7, 1848, Digitalisat auf Google Books, S. 555
  16. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 64
  17. Adressbuch Dresden 1852, S. 115, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1854, S. 117, SLUB
  19. Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle in actenmässigen Darstellung aus dem Gebiete der Justizpflege und Verwaltung zunächst für das Königreich Sachsen, Band 2, 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 191
  20. Leipziger Zeitung, 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 5714
  21. Kurliste von Bad Kissingen und Kissinger Bad-Anzeiger, 1859, Digitalisat auf Google Books, No. 73, fortlfd. Nr. 1521
  22. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 242 (156)
  23. Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Band 29, 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 558
  24. Adressbuch Dresden 1869, S. 230, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1883, S. 323, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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