Karl Köhne

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Karl Wilhelm Köhne

Karl Wilhelm Köhne, anfangs Carl Wilhelm Koehne (* 4. September 1813 in Berlin; † 6. Juni 1888 in Wiesbaden) war ein deutscher Kaufmann, Händler und Bankier, anfangs im elterlichen Unternehmen, später als Direktor der Sächsischen Bank zu Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl Wilhelm Köhne entstammte der preußischen Familie Koehne/ Köhne. Getauft am 30. September 1813 als Carl Wilhelm Koehne in der Sankt-Petri-Kirche in Berlin, waren seine Eltern der Kaufmann, Händler und Firmeninhaber Adolph Carl Koehne († Juni 1862 in Berlin) und Dorothea Amalia Koehne geb. Dietert. Karl Köhne hatte noch zwei ältere Geschwister:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Köhne wurde am 3. März 1862 Im Berliner Handelsregister als Prokurist in der väterlichen Firma „A. Köhne“ eingetragen. Bereits zu dieser Zeit arbeitete Köhne als Bankier in Berlin. Noch im gleichen Jahr, nach dem Ableben seines Vaters, etwa drei Monate später, am 1. Juli 1862 wurde Koehne Inhaber der Handlung.[1][2] Anfang Februar 1866 ließ Köhne die die Handlung seines Vaters, eingetragen unter der Nummer 2882 im Handelsregister in Berlin, löschen.[3]

Noch im gleichen Jahr verlegte Köhne seinen Wohn- und Wirkungsort nach Dresden, wo er bereits am 18. Juli 1865 zusammen mit dem mit ihm gleichberechtigten Direktor Christian Friedrich Louis Carl Wannschaff mit einem Anfangskapital von 5 Milllionen Talern die Aktiengesellschaft der Sächsischen Bank zu Dresden gründete. Stellvertretender Direktor der Bank wurde Ernst Wilhelm Seifert. Die Zeichnung der neuen Firma erfolgte von beiden Direktoren gemeinschaftlich.[4] Köhne ist erstmals 1867 im Dresdner Adressbuch als Direktor der Sächsischen Bank in der Schloßstraße 8 verzeichnet, außerdem mit einer Sommerwohnung in der Schillingstraße 16.[5] 1868 zog Köhne in die Christianstraße 8.[6] 1869 hatte die Sächsische Bank, wo Köhne als Direktor fungierte, ihren Sitz im Hôtel de Pologne (Dresden). 1873 wurde das Kapital seiner Bank um 5 Millionen Taler erhöht und später auf 30 Millionen Mark umgestellt. Unternehmenszweck war der Betrieb einer Privatnotenbank. Köhnes Bank gab anfangs gemeinsam mit drei anderen sächsischen Banken im ganzen Deutschen Reich umlauffähige Banknoten heraus.

Ab 1872 ist Köhne in einer Wohnung in der Schloßstraße 6 verzeichnet.[7] Noch im gleichen Jahr erhielt Köhne vom sächsischen König Johann den Ehrentitel eines königlich-sächsischen Kommerzienrates, gleichzeitig mit der Verleihung des Ritterkreuzes des Albrechtsordens.[8] 1876 erhob der sächsische König Albert Köhne zum Geheimen Kommerzienrat.[9] Köhne wohnte bis zuletzt im zweiten Obergeschoss in der Schloßstraße 7 (nach der Umnummerierung der Straße, ehemals Schlosstraße 6),[10] einem Gebäude der Sächsischen Bank zu Dresden, wo im dritten Obergeschoss auch Kommerzienrat Karl Wannschaff wohnte.[11]

Köhne war seit spätestens 1870 auch Mitglied der Handelskammer-Abteilung der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden.[12] Auch 1871 ist er als Mitglied dort aufgeführt.[13] Noch im Jahr seines Todes bot Köhnes Sächsische Bank den Kunden den provisionsfreien Scheck- und Giro-Verkehr an. Köhne starb bei einer Reise nach Wiesbaden im Alter von 74 Jahren.[14]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Trivia

Ab 1890 war die Sächsische Bank zu Dresden nach dem Verzicht der Leipziger Bank (1875), der Chemnitzer Stadtbank (1890) und des Leipziger Kassenvereins (1890) die einzige Privatnotenbank des Königreiches Sachsens, die im ganzen Reich umlauffähige Banknoten herausgab. Mit dem Ende des Kaiserreiches 1918 war die Sächsische Bank eine von nur noch vier deutschen Privatnotenbanken. Sie bestand bis 1947.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Sammlung der deutschen Handels-Register: Hrsg. mit dem Central-Organ für den deutschen Handelsstand, 1. Band Berlin 1862, Digitalisat auf Google Books, S. 91 u. 104.
  2. Deutsche Nationalzeitung, Nr. 302, 15. Jahrgang, Morgen-Ausgabe vom 3. Juli 1862, Digitalisat auf Google Books, S. 4
  3. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1866, Nr. 1-3, Berlin 1866, Digitalisat auf Google Books, S. 452
  4. Leipziger Zeitung 1866, Digitalisat auf Google Books, S. 4250, S. 20 der Extra Beilage zu No. 194 der Leipziger Zeitung vom Freitag, 17. August 1866.
  5. Adressbuch Dresden 1867, S. 164, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1869, S. 159, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1872, S. 177, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1873, S. 186, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1877, S. 211, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1888, S. 303, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1888, S. 1030, SLUB
  12. Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden, Dresden 1871, Digitalisat auf Google Books, S. 228
  13. Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden, Dresden 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 182
  14. Deutsche Illustrierte Zeitung, Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien 1888, Digitalisat auf Google Books, S. 852
  15. Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger, No. 58, Abend-Ausgabe Berlin, Donnerstag, 7. März 1872, S. 1325

[Bearbeiten] Weblinks

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