Karl Ludwig Matthäi
Karl Ludwig Matthäi (* 21. März 1778 in Meißen; † 9. August 1848 in Dresden) war ein Baumeister und Schriftsteller.
Matthäi (auch Matthäy) wurde in Meißen als Sohn des Modelleurs an der dortigen Porzellanmanufaktur Johann Gottlob Matthäi geboren. 1794 zog die Familie nach Dresden und wohnte zunächst Neue Gasse 171[1], dann Neumarkt 571.[2] Im selben Jahr wurde er an der hiesigen Kunstakademie immatrikuliert.[3]
An der Kunstakademie Dresden bildete Gottlob August Hölzer Karl Ludwig Matthäi zum Architekten aus. Dessen Bruder Johann Friedrich Matthäi studierte Malerei bei Giovanni Battista Casanova, während sein anderer Bruder, Ernst Gottlieb Matthäi, Bildhauer wurde.
Nach Beendigung des Studiums ging Matthäi auf Reisen und war 1797 in Bremen, 1798 in Kopenhagen, 1800 in Wien und 1805 wiederum in Bremen. Von 1814 bis 1817 hielt sich Matthäi in Dresden auf. Danach wurde er gräflich stolbergischer Baumeister in Wernigerode, wo er die Schlosskirche baute. In den Folgejahren kam Matthäi immer wieder nach Dresden, um Bauvorhaben zu leiten. Von 1830 bis 1833 lebte er in der Nähe von Kalisch, von 1842 bis 1847 in Teplitz. Matthäi litt meist finanzielle Not und musste sich oft durch Unterricht und Malen von Stickmustern durchbringen.
Matthäi besaß eine gründliche Kunstbildung und galt als künstlerisch feinsinniger, aber auch als praktisch tüchtiger Architekt sowie geschickter Maler. Gleichzeitig verfasste er Schriften über die Gewerbe des Maurers, Dachdeckers, Zimmermanns und Ofenbaumeisters und zur Hebung des künstlerischen Stils in den Handwerken.
[Bearbeiten] Schriften
- »Der Maurer«, Weimar 1823, 2 Bde., 3. Aufl. 1843
- »Der Bildhauer«, Weimar 1830
- »Handbuch für Zimmerleute«, 3 Bde., 2. Aufl. Weim. 1845
- »Der Ofenbaumeister«, 3. Aufl. Weim. 1846
- »Ideen von öffentlichen Denkmälern«, Weimar 1841
- »Ideenmagazin für Gold-, Silber- und Broncearbeiter«
- »Musterbuch für Sattler und Tapezierer«
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 10
- Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 123-124
- Matthäy, Karl, in: Allgemeine Deutsche Biographie 20 (1884), S. 608-609
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 224
- ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1799
- ↑ Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden