Ernst Gottlieb Matthäi
Ernst Gottlieb Matthäi (* 1779 in Meißen; † 19. April 1842 in Dresden) war ein Bildhauer.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Matthäi wurde in Meißen als Sohn des Modelleurs an der dortigen Porzellanmanufaktur Johann Gottlob Matthäi geboren. 1794 zog die Familie nach Dresden und wohnte zunächst Neue Gasse 171[1], dann Neumarkt 571.[2] 1796 wurde Ernst Gottlieb Matthäi an der Kunstakademie immatrikuliert.[3]
Um 1805 ließ sich Matthäi in Rom von Bertel Thorvaldsen zum Bildhauer ausbilden. Ein Bruder, der Maler Johann Friedrich Matthäi, war zu jener Zeit Ehrenprofessor in Florenz. Ein anderer Bruder, Karl Ludwig Matthäi, war Architekt.
Matthäi lehrte nach seiner Rückkehr nach Dresden an der Kunstakademie Bossieren und Modellieren. Er wohnte zu jener Zeit Große Plauensche Gasse 478.[4] Matthäi wurde Direktor des Zoologischen Museums und zuletzt in der Nachfolge seines Vaters Inspektor der Mengsschen Gipsabdrücke.
[Bearbeiten] Werke
Ein frühes Bildwerk aus der römischen Zeit Matthäis war ein Gipsrelief mit einer Iris, die dem Priamus als Trösterin erscheint. Zu seinen bekanntesten Arbeiten der Dresdner Zeit gehört das Modell eines Pferdes nach Anschauungsobjekten aus der Thier-Arzney-Schule. Er ließ es 1823 von der Dresdner Abendzeitung ankündigen.[5] Carl August Böttiger beschrieb die antiken Reliefs am Fußgestell und ließ von Kunstexperten, darunter Carl Gustav Carus, Matthäis Werk beurteilen.[6] Matthäis Büste von Carl Maria von Weber befindet sich in der Skulpturensammlung. Im Museum of Fine Arts in Houston befindet sich seine Statue der Venus.[7]
[Bearbeiten] Quellen
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 8-9
- Richard Steche: Artikel „Matthäi, Ernst Gottlob“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 606
- Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc, Band 8, Fleischmann, 1839
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 224
- ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1799
- ↑ Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1831
- ↑ Ernst Matthäi, Lehrer an der Akad. der Künste zu Dresden, kündigt ein Modell der Muskeln des Pferdes auf Subscription an.
- ↑ Carl August Böttiger: Erklärung der zwei antiken Reliefs auf dem Fußgestelle des Modellpferdes von E. Matthäi nachgebildet, 1823
- ↑ Venus von Ernst Gottlieb Matthäi
[Bearbeiten] Weblinks
- Porträt bei der Deutschen Fotothek