Literarischer Verein

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Der Literarische Verein war eine am 3. Januar 1863 gegründete Gesellschaft zur Förderung von Literatur, Kunst und Wissenschaft.[1] Unter Leitung von Staatsrat Schleiden traf man sich zunächst im Gasthaus zu den 2 schwarzen Adlern (Zahnsgasse 1). Zu den Gründungsmitgliedern zählten u. a. Theodor Drobisch, Charles Edouard Duboc alias Robert Waldmüller, Otto Ludwig und Wilhelm Wolfsohn.[2] Später hielt der Verein seine Versammlungen an verschiedenen Orten ab, angefangen von Helbigs Etablissement, über den Palmengarten in der Pirnaischen Straße bis hin zum Kleinen Saal im Gewerbehaus der Dresdner Kaufmannschaft.[2]

Dem Verein gehörten zunächst vorwiegend Männer an, Künstler, Politiker, Wissenschaftler, Offiziere etc. Später kamen verstärkt Frauen hinzu, und man öffnete sich kleinbürgerlichen Schichten.[3] Der Verein pflegte eine "Kultur des Einverständnisses".[4] 1913 hatte er etwa 600 Mitglieder.[5] Um 1918 wurde er von Professor Heinrich Zschalig geleitet und war in der Sedanstraße 3 ansässig.[6] Zu den Fördertätigkeiten gehörte u. a. die Anbringung einer Gedächtnistafel für Otto Ludwig am 28. Juni 1925 an der Hauswand des Trompeterschlösschens, in dem der Schriftsteller drei Jahre gelebt hatte.[7]

[Bearbeiten] Mitglieder

Berthold Auerbach | Ferdinand Avenarius | Detlev von Biedermann | Gertrud Busch | Gustav Diercks | Rudolf Doehn | Adolf von Donndorf | Theodor Drobisch | Charles Edouard Duboc | Julius Duboc | Cornelius Gurlitt | Louis Gurlitt | Karl Gutzkow | Karl Gustav Helbig | Paul Theodor Hohlfeld | Otto Ludwig | Richard Mahrenholtz | Richard von Meerheimb | Eduard Maria Oettinger | Julius Pabst | Robert Prölß | Ludwig Reichenbach | Ludwig Richter | Oskar Schlömilch | Paul Schumann | Jeanne Berta Semmig | David Simonson | Rudolf Stegmann | Julius Unruh | Wilhelm Wolfsohn | Heinrich Zschalig

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1868
  2. a b Folke Stimmel u. a.: Stadtlexikon Dresden A – Z. 2., überarbeitete Auflage, Verlag der Kunst, Dresden 1998, ISBN 3-364-00304-1., S. 258
  3. Steffen Martus, Stefan Scherer, Claudia Stockinger: Lyrik im 19. Jahrhundert. Peter Lang, 2005
  4. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008.
  5. Dresdner Salonblatt, Nr. 3, 1913, S.89-92]]
  6. Paul Schumann & Friedrich Kummer: Dresden und das Elbgelände. Verlag des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs, 1918
  7. ENKING, Ottomar: Festschrift 300 Jahre Trompeterschlößchen, Verlag Römmler & Jonas, 1935, S. 13
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