Ludwig Ligeritz
Ludwig Ligeritz SJ (1701–1761; auch Ludwig Liegeritz) war von 1743 bis 1749 der erste Apostolische Vikar in den Sächsischen Erblanden und Beichtvater von August III.
1743 wurde Ludwig Ligeritz SJ Apostolischer Vikar. Ein Apostolisches Vikariat ist nach römisch-katholischem Kirchenrecht (CIC 1983) ein bestimmter Teil der katholischen Glaubensgemeinschaft, der aufgrund besonderer Umstände noch nicht als Diözese errichtet worden ist. Die Vorstufe ist die Apostolische Präfektur, die in Dresden bereits 1708 für ganz Sachsen eingerichtet wurde.
Zu dieser Zeit befand sich die Katholische Hofkirche noch seit 1739 im Bau (Weihe am 29. Juni 1751), so daß das Klengelsche Opernhaus am Taschenberg (als erstes Opern- und Komödienhaus in Dresden 1664-1667 von Wolf Caspar von Klengel erbaut) als katholischen Hofkapelle dienen mußte. Damals lebten in Dresden bereits etwa 2000 Katholiken, die allerdings in ihren Bürgerrechten noch weitgehend eingeschränkt waren und lediglich sehr diskrete römisch-katholische Gottesdienste auf dem Besitz des römisch-katholischen Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen August III. (reg. 1733 bis 1763) feiern konnten.
Jesuitenpater Ludwig Ligeritz engagierte sich unter diesen Umständen auch für die neue katholische Kapelle in Schlos Hubertusburg.
- "1743-1751, fast gleichzeitig mit dem Bau der katholischen Hofkirche in Dresden, ließ König August III. durch Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel (1685-1752) umfangreiche Um- und Neubauten in Hubertusburg durchführen. Dabei wurde die ganze linke Hälfte des Hauptflügels des neuen Schlosses für die Kapelle bestimmt. Am 22. Juni 1745 erfolgte die liturgische Feier der Grundsteinlegung durch den Beichtvater des Königs, P. Ludwig Ligeritz SJ (1701-1761). Am 8. Oktober 1745 benedizierte (segnete) P. Liegeritz die Kapelle. Am 9. Oktober trafen der König, die Königin und der Hof in Hubertusburg ein. Am 10. Okt. 1745 fand der erste feierliche Gottesdienst in Gegenwart der Majestäten statt. Höhepunkt der kirchlichen Feier in diesen Tagen war der Gottesdienst am 3. November, dem Tag des heiligen Hubertus, des Patron der Jäger, dem die Kapelle geweiht war. In den Jahren 1746/47 erfolgte die Vollendung der Inneneinrichtung. Sie war nach den Jahresberichten der Dresdner Jesuiten am 4. Oktober 1747 abgeschlossen."[1]
In der Amtszeit von Jesuitenpater Ludwig Ligeritz als Apostolischer Vikar in den sächsischen Erblanden stiftete die Kurfürstin von Sachsen Maria Josepha im Jahr 1747 ein katholisches Krankenstift in der Brückenstraße (ab 1830 Friedrichstraße) in der Friedrichstadt (am 1. April 1835 nach Dresden eingemeindet), aus dem das heutige St. Joseph-Stift hervorgeht (seit 1895 am heutigen Standort in der Johannstadt).
Im Jahr 1749 wurde Leo Rauch SJ Apostolischer Vikar in den sächsischen Erblanden.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ "Katholische Kapelle Schloss Hubertusburg". In: Webseite von wermsdorf.de.