Münzgasse
Die Münzgasse ist eine Straße in der Inneren Altstadt. Sie verbindet den Neumarkt mit dem Terrassenufer.
Die Münzgasse, unter Kurfürst Moritz entstanden, hieß ursprünglich große Fischergasse (1556 newe Fischergasse, 1572 grosse Fischergasse) zur Unterscheidung von der benachbarten kleinen, später Brühlschen Gasse.
Nach Hantzsch bildeten die grosse und die kleine Fischergasse die Fischergemeinde, die sich nach der Einbeziehung der Frauenvorstadt (auch: Siedlung an der Frauenkirche oder Frauengemeinde) in die Dresdner Befestigungsanlagen weiter nach Osten vor die neuen Festungswerke verlagert hätte.
Nachdem auf Kosten der Hausbesitzer die auf die Brühlsche Terrasse führende Freitreppe erbaut und die Große Fischergasse dadurch belebter geworden war, baten die Anwohner wegen des üblen Rufes, in dem damals ihre Gasse, ebenso die Kleine Fischergasse stand, um Abänderung des Namens[1].
Daraufhin wurde 1849 die Benennung Münzgasse eingeführt, weil in ihrer Nähe, hinter der Frauenkirche, seit 1737 die Münzstätte lag, die wiederum 1887 abgebrochen worden ist. Unter den Künstlern hieß es Der Malerblick.
Nach den Kriegszerstörungen wurden die Ruinen an der Münzgasse Anfang der 1950er Jahre abgetragen. Bis in die 1980er Jahre blieb die Münzgasse unbebaut.
Ab 1987 begann die Wiederbebauung mit dem Interhotel Dresdner Hof durch ein schwedisches Bauunternehmen. Die Wohn- und Geschäftsbauten östlich der Münzgasse folgten in später DDR-Plattenbauweise mit historisierenden Elementen. Noch vor der Wende war der Wiederaufbau der Münzgasse damit abgeschlossen.
Heute ist die Straße ein Touristenmagnet und im Winter für Bratwürste und Glühwein bekannt.
[Bearbeiten] Bilder
Blick von der Brühlschen Terrasse zur Münzgasse im Wandel der Zeit:
- 1940: Vorkriegszustand
- 1952: Trümmerabbruch an der Münzgasse
- 1957: leere Münzgasse
- 1967: leere Münzgasse
- 1987: Beginn der Wiederbebauung
- 1988: Münzgasse mit Hotel-Rohbau
- 2005: Wiederaufbau der Frauenkirche abgeschlossen
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ "Münzgasse, unter Kurfürst Moritz in der Fischergemeinde entstanden, hieß ursprünglich große Fischergasse (1556 newe Fischergasse, 1572 große Fischergasse) zum Unterschiede von der benachbarten [98] kleinen (jetzt Brühl'sche Gasse). Nachdem auf Kosten der Hausbesitzer die auf die Brühl'sche Terrasse führende Freitreppe erbaut und die Große Fischergasse dadurch belebter geworden war, baten die Anwohner wegen des üblen Rufes, in dem damals ihre Gasse, ebenso die Kleine Fischergasse stand, um Abänderung des Namens. Daraufhin wurde 1849 die Benennung Münzgasse eingeführt, weil in ihrer Nähe, hinter der Frauenkirche, seit 1737 die Münzstätte lag, die 1887 abgebrochen worden ist." In: Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 97f.