Oskar Beyrich
Oskar Otto Beyrich (* 7. März 1890 in Kahnsdorf bei Borna; † unbekannt) war ein Dresdner Kommunalpolitiker (NSDAP) und von 1933 bis 1935 Vorsteher des Stadtverordnetenkollegiums.
Oskar Beyrich war der Sohn des Kaufmanns Karl Oskar Beyrich und seiner Frau Ida Emma Elise geb. Meinel.[1] Er besuchte das Gymnasium in Bautzen, während seine Eltern in Wilsdruff lebten.[2]
Beyrich nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde bis zum Leutnant befördert. Er erhielt das Ritterkreuz. Beruflich schlug er eine Laufbahn bei der Reichspost ein. 1924 war er Postinspektor.
Politisch betätigte sich Beyrich bereits frühzeitig in Organisationen der extremen Rechten. Vom 28. Januar 1924 bis zum 31. Dezember 1926 war er Stadtverordneter für die Deutsch-Soziale Partei. Später schloss er sich der NSDAP an.
Vom 1. Januar 1933 bis zum 30. Januar 1935 gehörte er für die NSDAP dem Stadtverordnetenkollegium an. Er war zunächst Vorsitzender des Finanzausschusses und Beisitzer im Vorstand und ab dem 28. April 1933 Vorsteher des Stadtverordnetenkollegiums. Neben zahlreichen Ausschüssen dieses Gremiums gehörte er dem Verwaltungsrat des städtischen Vieh- und Schlachthofes, dem Aufsichts- und Verwaltungsrat der DREWAG und der Straßenbahn AG, dem Kreisausschuss, dem Vorstand des Deutschen Hygiene-Museums, dem Aufsichtsrat der GEWOBAG und dem Verwaltungsrat der Lingner-Stiftung an. Ende März 1935 gehörte er noch einmal für wenige Tage dem Stadtverordnetenkollegium an. Danach war er bis ca. 1941 Ratsherr der Stadt Dresden.
Beruflich stieg Beyrich während der Zeit des Nationalsozialismus bis zum Oberpostrat auf.[3] Bis 1939 war er Abteilungsleiter in der Reichspostdirektion Dresden.[4] Während des Zweiten Weltkrieges soll er laut Maaß Postpräsident in Posen gewesen sein.[5]
Über sein weiteres Leben ist bisher nichts bekannt.
[Bearbeiten] Quellen
- Anita Maaß: Politische Kommunikation in der Weimarer Republik: das Dresdner Stadtverordnetenkollegium 1918-1933. Leipziger Universitätsverlag, 2009. ISBN 978-3-86583-371-6, Anhang 2, S. 3.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Standesamt Dresden XI, Heiratsregister Nr. 90/1919 (Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich)
- ↑ Jahresbericht des Gymnasiums zu Bautzen für das Schuljahr Ostern 1903 bis Ostern 1904, S. 21.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Dresden 1941, II. Teil, S. 56 (Digitalisat der SLUB).
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Dresden 1939, Teil I, S. 11 (Digitalisat der SLUB).
- ↑ In der deutschsprachigen Wikipedia wird im Artikel zur Oberpostdirektion Posen allerdings der Oberpostrat Fritz Richter als Leiter der Reichspostdirektion Posen erwähnt, ebenso bei Gerd R. Ueberschär: Die Deutsche Reichspost 1933–1945. Eine politische Verwaltungsgeschichte. Band II: 1939–1945. Nicolai, Berlin 1999.