Oswald Rentzsch

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Gustav Oswald Rentzsch (* 15. Mai 1904 in Dresden; † (vermutlich) 29. Oktober 1943[1] in Griechenland) war ein KPD-Funktionär und antifaschistischer Widerstandskämpfer.

Rentzsch war der Sohn des Schneidergehilfen Friedrich Otto Rentzsch und dessen Frau Ernestine Pauline Bertha.[2] Er lernte ebenfalls das Schneiderhandwerk und wurde frühzeitig Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und später der Jungsozialisten. Nachdem er sich 1925 der KPD angeschlossen hatte, wurde er von seinem Vater, einem langjährigen Sozialdemokraten, aus der elterlichen Wohnung gewiesen. Rentzsch nahm daraufhin eine Arbeit bei der Firma Seidel & Naumann auf und schloss sich dort der KPD-Betriebszelle an. Diese Tätigkeit führte immer wieder zu Problemen und nach seiner Teilnahme an der 1.-Mai-Feier in Moskau 1932 schließlich zur Entlassung.

Seit Anfang 1932 war Rentzsch Mitglied der KPD-Bezirksleitung und Politischer Leiter des KPD-Unterbezirks Pirna. Noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging er Anfang 1933 in den Untergrund und setzte seine politische Tätigkeit in Dresden und Umgebung zunächst fort. Schließlich übertrug er im Juni 1933 die illegale Leitung des Unterbezirks Pirna an Georg Haak[3] und wechselte nach Westsachsen und später ins Ruhrgebiet. Dort wurde er von der Gestapo verhaftet und nach einer längeren Untersuchungshaft zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Haftstrafe verbüßte er in Münster (Westfalen). Von dort wurde er zunächst ins KZ Lichtenburg und später ins KZ Buchenwald überstellt. Vom 19. August 1937 bis zum 19. April 1939 war dort auch sein jüngerer Bruder Egon Rentzsch (1915–1992) in Haft.[4] 1940 wurde Oswald Rentzsch ebenfalls aus dem Konzentrationslager entlassen. Im Jahr 1942 erfolgte seine Einberufung zum Strafbataillon 999. Bei der Versenkung des als Truppentransporter verwendeten Frachtschiffs „Ingeborg“ am 29. Oktober 1943 in der Nähe der griechischen Insel Naxos[5] kam er ums Leben.

Von 1926 bis 1930 war er mit Erna Rentzsch, geb. Balke verheiratet.[6]

In der Altstadt wurde 1962 die Oswald-Rentzsch-Straße nach ihm benannt (1991 umbenannt in Ermischstraße). 1970 wurde die 77. POS in Stetzsch nach Rentzsch benannt[7] (jetzt 77. Grundschule).

[Bearbeiten] Quelle

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. https://saebi.isgv.de/person/snr/29420
  2. Stadtarchiv Dresden, Standesamt Dresden V, Geburtsregister Nr. 1402/1904 (via Ancestry).
  3. Günter Endler: Widerstand gegen einen übermächtigen Gegner in den Jahren 1933 bis 1935. In: Autorenkollektiv: Unsere Heimat unterm Hakenkreuz. Pirna 2003, S. 8.
  4. Oswald Rentzsch bei gedenkplaetze.info
  5. Hans-Peter Klausch: Die 999er. Von der Brigade „Z“ zur Afrika-Division 999: Die Bewährungsbataillone und ihr Anteil am antifaschistischen Widerstand. Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1986, S. 172 f.
  6. Stadtarchiv Dresden, Standesamt Dresden VI, Heiratsregister Nr. 313/1926 (via Ancestry).
  7. Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen - Denkmaldokument Nr. 09210845
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