Otto Moritz Stübel
Dr. jur. Otto Moritz Stübel (* 12. August 1797 in Wittenberg; † Oktober 1849 in Bad Landeck)[1] war ein sächsischer Jurist, Rechtswissenschaftler und Ratsherr in Leipzig.
[Bearbeiten] Familie
Otto Moritz Stübel entstammte der alten, traditionsreichen sächsischen Gelehrten- und Juristenfamilie Stübel. Die Geschichte der Dresdner Familie Stübel lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurück verfolgen.
Otto Moritz Stübel wurde am 12. August 1797 als einer von vier Söhnen des Juristen und Königlich Sächsischen Hofrats Christoph Carl Stübel (* 3. August 1764 in Pausitz; † 5. Oktober 1828 in Dresden) und dessen Ehefrau Johanne Caroline Tittmann (* 1771; † 1851 in Dresden),[2] Tochter des Königlich Sächsischen Oberkonsistorialrates Carl Christian Tittmann (1744–1820) und dessen Ehefrau Caroline Schleussner (1749–1824) geboren. Otto Moritz noch bekannterer Bruder war:
- Carl Julius Stübel (* 11. März 1802 in Dresden; † 6. Januar 1891 ebenda), Königlich Sächsischer Geheimer Justizrat und stellvertretender Direktor des Dresdner Bezirksgerichtes sowie Ehrenbürger von Dresden. Dessen Sohn Paul Alfred Stübel (1827–1895) war ein Enkel von Christoph Carl Stübel.
Otto Moritz Stübel heiratete Agnes Julie von der Becke (* 27. April 1803 in Leipzig; † 10. Juni 1836 ebenda). Das Paar hatte drei Kinder:
- Helene Karoline Elisabeth (* 12. Juni 1829 in Paußnitz bei Strehla; † 21. September 1906). Sie heiratete den Königlich Sächsischen Assessor zu Dresden Ernst Kuhn (1822–1892).
- Ida Julie Mathilde (* 10. August 1832 in Paußnitz; † 16. Juni 1919 in Dresden). Sie heiratete ihren Cousin Paul Alfred Stübel, später Oberbürgermeister von Dresden.
- Moritz Alphons (* 26. Juli 1835 in Leipzig; † 10. November 1904 in Dresden), deutscher Naturforscher und Vulkanologe.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Otto Moritz Stübel studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten in Wittenberg, wo sein Vater bis 1815 als ordentlicher Professor der Rechte wirkte sowie später auch an der Universität in Leipzig. Am 5. November 1822 [3] verteidigte er seine Dissertation zum Thema "De iure separationis L. I. § 1 D. de separationibus definito: quaestiones tres" (siehe auch Werke)[4] und erhielt später den Titel eines Doktors beider Rechte, d.h. neben dem Doktortitel des weltlichen Rechts auch den für das kanonische Kirchenrecht.
Bereits 1824 wurde Otto Moritz Stübel, zusammen mit den Doktoren der Rechte Moritz Kind und Theodor Alexander Platzmann zum Mitglied des Stadtmagistrats zu Leipzig gewählt.[5]
Nachdem bereits seine Frau im Alter von nur 33 Jahren starb, folgte ihr Stübel nach 13 Jahren im Alter von nur 52 Jahren. Seine zu dieser Zeit noch unmündigen Kinder wuchsen danach bei seinem Onkel Christoph Carl Stübel in Dresden auf. Nach seinem Tod stiftete Otto Moritz Stübel 500 Taler an den Leipziger Missionsverein.[6]
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1822: De iure separationis L. I. § 1 D. de separationibus definito: quaestiones tres (Drei Untersuchungen über das Trennungsrecht, wie es im 1. Gesetz § 1 der Digesten über Trennungen definiert ist)[7]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Aufgrund des Testaments vom Oktober 1849 muss angenommen werden, dass Otto Moritz zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Deshalb wird dies als Todeszeitpunkt angenommen und nicht das auf myheritage verwendete Datum vom 12. August, das auch noch exakt mit dem Geburtstag übereinstimmt.
- ↑ Datensatz zu Johanna Caroline Tittmann auf Gedbas
- ↑ Almanach der Universität Leipzig: Auf das Jahr 1823, S. 337, Online-pdf auf Google Books
- ↑ Otto Moritz Stübel auf CERL Thesaurus
- ↑ Allgemeines Repertorium der neuesten in- und ausländischen Literatur für 1824, Christian Daniel Beck, 1. Band, Leipzig, 1824, S. 71, Online-pdf auf Google Books
- ↑ Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek Leipzig, S. 52, Onlinevorschau auf Google Books
- ↑ Dissertation von Otto Moritz Stübel auf AbeBooks.co.uk
- Otto Moritz Stübel auf www.myheritage.de, abgerufen am 2. November 2013