Moritz Alphons Stübel

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Moritz Alphons Stübel, Holzschnitt aus dem Jahr 1896
Alphons Stübel 1877 am Sonnenportal in Tiahuanaco auf seiner Südamerikareise

Dr. phil. Moritz Alphons Stübel, auch Moritz Alfons Stübel oder nur Alphons Stübel (* 26. Juli 1835 in Leipzig; † 10. November 1904 in Dresden) war ein deutscher Geologe, Vulkanologe, Archäologe und Naturforscher. Seit 1878 war er Mitglied der Leopoldina[1].

[Bearbeiten] Familie

Moritz Alphons Stübel entstammte der alten, traditionsreichen sächsischen Gelehrten- und Juristenfamilie Stübel. Die Geschichte der Dresdner Familie Stübel lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurück verfolgen.

Moritz Alphons Stübel war der Sohn des sächsischen Juristen, Rechtswissenschaftlers und Ratsherren in Leipzig, Otto Moritz Stübel (* 12. August 1797 in Wittenberg; † Oktober 1849 in Bad Landeck) und dessen Ehefrau Agnes Julie von der Becke (* 27. April 1803 in Leipzig; † 10. Juni 1836 ebenda). Moritz Alphons hatte noch zwei Schwestern:

Moritz Alphons Großvater war der Rechtswissenschaftler, Strafrechtler und königlich-sächsischer Hof- und Justizrat Dr. jur. Christoph Carl Stübel (* 3. August 1764 in Pausitz; † 5. Oktober 1828 in Dresden).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nachdem Moritz Alphons Mutter im Alter von nur 33 Jahren starb und sein Vater 13 Jahre später starb, nahm sein Onkel Christoph Carl Stübel ihn und seine Schwestern in dessen Familie in Dresden auf.

Moritz Alphons Stübel studierte nach dem Besuch des Gymnasiums Chemie und Mineralogie an der Universität in Leipzig, unternahm von 1856 bis 1859 eine Reise durch den Mittelmeerraum, durch Italien, Griechenland, Ägypten und Sudan und promovierte 1860 mit seiner geologischen Arbeit zum Dr. phil. an der Universität Heidelberg. Danach ging er für einige Monate an die Bergakademie nach Freiberg und wechselte danach nach Berlin, um seine Studien fortzusetzen. Dort musste der seine Fortbildung aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen.

Alphons Stübel im Jahr 1871

Stübel ist erstmals 1862 als Dr. phil. im Dresdner Adressbuch in der Feldgasse 7, im Haus von Carl Julius Stübel verzeichnet.[2] Im gleichen Jahr siedelte er nach Madeira über, um sich vulkanologischen Forschungen zu widmen. 1865 ging er mit Karl von Fritzsch und Wilhelm Reiß nach Santorin, wo sie gemeinsam den dortigen Vilkanausbuch studierten und wissenschaftlich dokumentierten. Von 1868 bis 1877 ging er, anfangs zusammen mit Reiß, zu einem Forschungsaufenthalt nach Südamerika. Dort vermaß er einen Großteil der südamerikanischen Hochgebirgsregionen, befuhr den Amazonas und die Küstenregionen Brasilien. Nach Reiß' Heimkehr nach Deutschland setzte Stübel seine Reise in Südamerika mit einem nochmaligen Trip über die Anden nach Chile, später nach Mittelamerika und zuletzt bis in die Vereinigten Staaten von Amerika fort. Er durchquerte die USA bis zum Antlantik und setzte danach mit dem Schiff nach Europa über, wo er sich schließlich in seiner Wahlheimat Dresden niederließ.

Ab 1880 ist Stübel als Geologe im Dresdner Adressbuch verzeichnet, zu dieser Zeit in der Feldgasse 17.[3] 1891 bekam er ein Angebot der Stadt Leipzig, die Sammlungen seiner Forschungsreisen und Ausgrabungen in einem Museum zu präsentieren. 1896 wurde die „Abteilung für vergleichende Länderkunde“ im Museum für Völkerkunde in Leipzig eröffnet. Stübel widmete sich dort dem Aufbau und in der Leitung der Museumsabteilung. 1902 gliederte er ein „Archivs für Forschungsreisende“ an.

Stübel wohnte zuletzt in Dresden in der Feldgasse 10 [4] und wurde im Krematorium Gotha eingeäschert. Sein bisheriges „Stübel-Museums“ wurde nach seinem Tod durch eine Stiftung durch seine Schwester Ida weiter geführt. Ab 1907 wurde daraus ein selbstständiges Museum, das heute im Leibniz-Institut für Länderkunde aufgegangen ist.

Stübel war Mitglied des Vereins für Erdkunde Dresden.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. https://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/6841/
  2. Adressbuch Dresden 1862, SLUB, S. 250
  3. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 445
  4. Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 972
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