Paul Salinger
Paul Salinger (* 7. Februar 1887 in Ortelsburg/ Ostpreußen, heute: Szczytno, Polen; † 1. März 1933 in Dresden)[1] war ein deutscher Rechtsanwalt sowie Vorsitzender des Sächsischen Israelitischen Gemeindeverbandes und der Israelitischen Religionsgemeinde Dresden.
Paul Salinger kam um die Jahrhundertwende mit seinen Eltern aus Ostpreußen nach Dresden, wo sein Vater Prokurist und Mitinhaber einer Schuhfabrik wurde. Wie sein Vater studierte Paul Rechtswissenschaften und wurde Rechtsanwalt.
Am 13. September 1926 wurde Paul Salinger Erster Vorsitzender des Sächsischen Israelitischen Gemeindeverbandes, ein Zusammenschluss der sächsischen jüdischen Religionsgemeinschaften aus Annaberg, Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen, Zittau und Zwickau. Seine hauptsächlichsten Ziele hatte der Verband laut seiner Satzung in:
- der Pflege des religiösen Lebens,
- der Vertretung der gemeinsamen Angelegenheiten der sächsischen israelitischen Religionsgemeinschaft nach außen,
- der schaffung, unterhaltung und Unterstützung gemeinsamer Einrichtungen und Anstalten (wie z.B. dem Henriettenstift),
- der Förderung der rechtlichen und wirtschaftlichen Stellung der sächsischen israelitischen Gemeindebeamten.
Darüber hinaus beschäftigte sich der Verband mit allen Fragen, die das gesamte jüdische Leben betrafen.
Paul Salinger hatte sein Rechtsanwaltsbüro in der Grunaer Straße 15. Privat wohnte er in der Eisenstuckstraße 44.
[Bearbeiten] Familie
Paul Salinger entstammte aus einer jüdischen Familie, die in den Masuren in der damaligen Kreisstadt Ortelsburg in Ostpreußen lebte.
Paul Salinger wurde am 7. Februar 1887, ein Jahr nach der Hochzeit seiner Eltern, des Rechtsanwalts und späteren Schuhfabrikanten Julius Salinger (* 7. Januar 1855 in Suwalken/ poln. Suwałki; † 3. Januar 1921 in Dresden) und der Politikerin Julie Salinger geb. Braun (* 31. Juli 1863 in Ortelsburg/Ostpreußen; † 16. September 1942 in Theresienstadt) geboren.
Paul Salinger heiratete in Dresden Charlotte Hirsch (* 26. März 1890 in Dresden; † 11. April 1990 in Buenos Aires)[2]. Das Paar hatte einen Sohn, Wolfgang Salinger (* 1917 in Dresden; † 2009 in Kalifornien), der in seinem Buch "Closing the circle: Hitler, Peron, and retribution" die Geschichte seiner Familie aufschrieb.