Robert-Matzke-Straße
Die Robert-Matzke-Straße ist Teil eines alten Weges, der vom früheren Lindenplatz (der alte Dorfkern von Pieschen, heute Altpieschen) bis zum St. Pauli-Friedhof führte. Wegen der Richtung nach der Heide wurde er seit 1886 mit Haidestraße benannt. Der westliche Teil bis zur Großenhainer Straße trug seit 1892 den Namen Moltkestraße zu Ehren von Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke. Davon wurde aber 1897 die Strecke zwischen der Riesaer Straße und der Großenhainer Straße wieder der Haidestraße zugeordnet[1]. Sicherlich waren es auch organisatorische Gründe, weil ja die Straße durch den Bahnkörper der Eisenbahn nach Leipzig unterbrochen wird. Westlich des Bahndamms blieb der Name Moltkestraße. 1899 wurde die Straße bis zur Leipziger Straße verlängert. Am 1. Juli 1946 wurde die Moltkestraße (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946) umbenannt in Robert-Matzke-Straße. Robert Matzke war Antifaschist und KPD-Mitglied in Pieschen. Er starb 1943 im Polizeigefängnis in Dresden.[2]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 1: modernes Antiquariat „Buchteddy“ (seit 2008?) und Logopädie-Praxis Mickten
- Nr. 2: viergeschossiges Eckhaus zum Leisniger Platz, errichtet um 1896; im EG bis etwa 1970 Bäckerei & Konditorei Martin mit Backstube und Ladengeschäft an der Ecke; obere Etagen mit je drei Wohnungen für Bäckermeister und seine Angestellten; 1999/2000 Sanierung mit Verringerung der Wohnungsanzahl auf zwei pro Etage; heutige Bezeichnung: „Haus Martin“[3]
- Nr. 6: Wohn- und Betreuungsprojekt „Selbstbestimmt Wohnen“ des Cerebrio – Verein für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen in Sachsen e.V. (drei Wohngemeinschaften und drei Wohnungen, seit 2008)[4]
- Nr. 14: Oberschule/Gemeinschaftsschule Pieschen, errichtet 1889, DDR-Zeit: 27. POS „Robert Matzke“, bis 2006 27. Mittelschule, seit 2007 Gemeinschaftsschule Pieschen
- Nr. 16: Wohn- und Kulturprojekt RM16
- Ecke Markusstraße 15: früher Gaststätte „Stettiner Hof“/„Bernhardts Restaurant“[5]; 1945 zerstört; seitdem Brache mit Hinterhaus
- Nr. 17b (Hinterhof): Abriss einer alten Lagerhalle/Scheune im Frühsommer 2015
- Nr. 18 (Ecke Rehefelder Straße): DRK-Altenpflegeheim Pieschen, eröffnet 2002[6]; zuvor Brachfläche; in DDR-Jahren Schulgarten der 26. und 27. POS (Osterbergstraße, Robert-Matzke-Straße)
- Nr. 34: Bauernhaus mit kurzem Laubengang und Weinspalier; Kulturdenkmal; am 4. Juni 1980 morgens stirbt ein 69-Jähriger bei einem Brand in der Küche[7]
- Nr. 38: früher Gaststätte „Pieschener Hof“, um 2000 Gaststätte „Tooooor"[8]; heute Wohnung
- Nr. 39: AWO Familienzentrum Altpieschen
- Nr. 56: früher Gaststätte „Zum Echo“[9]; heute Bierbar/Café „Zum Echo“
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Dresdner Stadtteile: Robert-Matzke-Straße (Archivversion)
- ↑ http://www.robertmatzkestr2.de/haus_martin.htm
- ↑ Winfried Schenk: Cerebrio e.V. feiert zehn Jahre „Selbstbestimmt Wohnen“ in der Robert-Matzke-Straße. In: Pieschen aktuell 6.9.2018
- ↑ Heidemarie und Heinz Glodschei: Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen, Band 1. Dresden 2008. S. 23/24.
- ↑ http://www.drk-pflegeheim-pieschen.de/ueber-uns/wohnen/
- ↑ SZ 7./8.6.1980
- ↑ Heidemarie und Heinz Glodschei: Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen, Band 1. Dresden 2008. S. 26.
- ↑ Heidemarie und Heinz Glodschei: Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen, Band 1. Dresden 2008. S. 24. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 101.