Sigemundus scholasticus
Sigemundus scholasticus war der erste urkundlich bekannte Scholastikus (Domlehrer) an der Domschule Meißen. Er ist ab dem 9. Juni 1183 belegt und wirkte wahrscheinlich bis 1206.
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[Bearbeiten] Nachfolger
Sigemundus scholasticus folgte Martinus scolasticus im Amt (ab dem 13. Dezember 1206 belegt).
Vorgänger sind nicht bekannt. Die Domschule Meißen ist offenbar eine späte Gründung. Die Gründung des Bistums Meißen erfolgte 968. Dennoch gab es in Meißen nie den an Domschulen im 11. und 12. Jahrhundert üblichen magister scholarum, dafür aber in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts die damals abweichende Bezeichnung Schulmeister (schulmeistir, schulmeyster).
[Bearbeiten] Schüler aus dem Gau Nisan (Dresden)
Zur Zeit von Sigemundus scholasticus besuchten auch die Lateinschüler aus dem (Dresdner) Gau Nisan die Domschule Meißen (die Kreuzschule gab es erst ab 1300). Für (kirchen)slawische Schüler gab es die Akademie Nisan in Kayticz.[1]
[Bearbeiten] Johannes Müller: Die Anfänge des sächsischen Schulwesens
Johannes Müller schreibt in "Die Anfänge des sächsischen Schulwesens":[2]
- S. 7 "Die älteste Schule Sachsens ist die mit dem Dome zu Meissen verbundene. Hier in Meissen, dem Centrum des früheren kirchlichen und klerikalen Lebens Sachsens, hat die vaterländische Schulgeschichte ihren Anfang genommen. Die Existenz der Domschule, wenn man sie kurzweg so nennen darf, ergibt sich aber zunächst nur aus dem Vorkommen von Schlostici in der Reihe der Meissner Domherren."
- "Die genannten Scholastici waren, wie anderwärts, sämtlich Domherren und stehen in der Reihenfolge der Urkundenzeugen meist immer hoch oben unter den Hauptwürdenträgern des Hochstifts, nach dem Bischof, Dekan und Propst vor oder auch gelegentlich gleich nach dem Kustus oder Kantor. ..."
- 9 "... Die Verleihung der Schulmeisterei war Sache des Bischofs zu Meissen ... Über die Bepfründung der Meissner Scholasterei wissen wir so gut wie nichts. ... Auch über die Obliegenheiten des Scholastikus fehlen bestimmte Anweisungen, wie sie andernwärts ... überliefert sind."
[Bearbeiten] Siehe auch:
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Sorbisch-orthodoxes Synaxarion C, Bl. 43.
- ↑ Neues Archiv für sächsische Geschichte und Alterthumskunde Achter Band. Dresden 1887, S. 7-9.