Martinus scolasticus
Martinus scolasticus war der zweite urkundlich bekannte Scholastikus (Domlehrer) an der Domschule Meißen. Er ist ab dem 13. Dezember 1206 belegt und wirkte wahrscheinlich bis 1214.
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[Bearbeiten] Vorgänger und Nachfolger
Sein Vorgänger war Sigemundus scholasticus (ab dem 9. Juni 1183 belegt), der erste bekannte Meißner Scholastikus.
Ihm folgte Wipertus, ab dem 23. April 1214 belegt.
[Bearbeiten] Schüler aus dem Gau Nisan (Dresden)
Zur Zeit von Martinus scolasticus besuchten auch die Lateinschüler aus dem (Dresdner) Gau Nisan die Domschule Meißen (die Kreuzschule gab es erst ab 1300).
Für (kirchen)slawische Schüler gab es die Akademie Nisan in Kayticz[1], die aber bereits am 12. März 1212 durch den Bischof von Meißen Bruno II. aufgelöst wurde und nur noch als Kryptoschule bei den Skudizern weiter bestehen konnte.[2]
[Bearbeiten] Johannes Müller: Die Anfänge des sächsischen Schulwesens
Johannes Müller schreibt in "Die Anfänge des sächsischen Schulwesens":[3]
- S. 7 "Die älteste Schule Sachsens ist die mit dem Dome zu Meissen verbundene. Hier in Meissen, dem Centrum des früheren kirchlichen und klerikalen Lebens Sachsens, hat die vaterländische Schulgeschichte ihren Anfang genommen. Die Existenz der Domschule, wenn man sie kurzweg so nennen darf, ergibt sich aber zunächst nur aus dem Vorkommen von Schlostici in der Reihe der Meissner Domherren."
- 8 "Die genannten Scholastici waren, wie anderwärts, sämtlich Domherren und stehen in der Reihenfolge der Urkundenzeugen meist immer hoch oben unter den Hauptwürdenträgern des Hochstifts, nach dem Bischof, Dekan und Propst vor oder auch gelegentlich gleich nach dem Kustus oder Kantor. ..."
- 9 "... Die Verleihung der Schulmeisterei war Sache des Bischofs zu Meissen ... Über die Bepfründung der Meissner Scholasterei wissen wir so gut wie nichts. ... Auch über die Obliegenheiten des Scholastikus fehlen bestimmte Anweisungen, wie sie andernwärts ... überliefert sind."
[Bearbeiten] Siehe auch:
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Sorbisch-orthodoxes Synaxarion C, Bl. 43.
- ↑ Sorbisch-orthodoxes Synaxarion C, Bl. 57.
- ↑ Neues Archiv für sächsische Geschichte und Alterthumskunde Achter Band. Dresden 1887, S. 7-9.