Stadtzimmermeister

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Der Dresdner Stadtzimmermeister war in Vertretung des Rates von Dresden oberster Bauherr der Stadt und ist schon seit dem Mittelalter belegt. Später wurde hierfür der Begriff des Ratszimmermeisters gebraucht, der aber nicht mehr die Vollmachten seines mittelalterlichen Vorgängers besaß.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] 1510 bis 1533 Nickel von Zwickau

Nickel von Zwickau war um 1510 bis um 1533 Stadtzimmermeister von Dresden.

1510 und 1511 arbeitete Nickel von Zwickau noch an der Aufstellung der Glocken der Kreuzkirche.

1513 wurde eine Windmühle östlich des Maternihospitals errichtet (der spätere Pulverturm). Zu diesem Zeitpunkt gehörten die Siedlung an der Frauenkirche mit Frauenkirche und Maternihospital noch nicht zur befestigten Stadt Dresden. Der Rat zu Dresden schickte vor dem Bau den Stadtzimmermeister Nickel von Zwickau zusammen mit dem Müller Simon nach Mühlberg/Elbe.[2]. Sie sollten den Aufbau und die Funktion der dortigen Windmühle[3] studieren, die zum Kloster Marienstern in Mühlberg gehörte.[4]

Dieser Zimmermeister war bis etwa 1533 im Dienste des Brückenamts viel beschäftigt. [5]

[Bearbeiten] 1705/1738: George Bähr

1693 ging der 1666 bei Altenberg im Erzgebirge geborene George Bähr nach Dresden, wo er als Zimmermann seinen Unterhalt verdiente. 1705 wurde Bähr zum Ratszimmermeister berufen, obwohl er keinen Meisterbrief besaß. Zuweilen taucht hierfür noch die Bezeichnung Stadtzimmermeister auf.[6]

Seit 1730 führte Bähr den Titel Architekt. Den aus heutiger Sicht treffenderen Begriff Bauingenieur gab es seinerzeit noch nicht.

Infolge einer ihn ans Bett fesselnden Krankheit nahm George Bähr 1738, acht Tage vor seinem Tod, seinen Abschied als Ratszimmermeister.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Unter Mitwirkung des K. Sächsischen Älterthumsvereins, herausgegeben von dem K. Sächsischen Ministerium des Innern. Einundzwanzigstes Heft: Stadt Dresden. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1900, S. 10.
  2. Mühlberg/Elbe gehörte zu diesem Zeitpunkt noch dem böhmischen Adelsgeschlecht Berka von Dubá und kam erst 1520 an die Markgrafschaft Meißen.
  3. Noch heute gibt es in Mühlberg die Holländerwindmühle Koßdorf und die Bockwindmühle Altbelgern.
  4. Eva Papke: Festung Dresden. Aus der Geschichte der Dresdner Stadtbefestigung. 2., überarb. Auflage, Sandstein-Verlag, Dresden 2007, ISBN 978-3-930382-12-5, S 29.
  5. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Unter Mitwirkung des K. Sächsischen Älterthumsvereins, herausgegeben von dem K. Sächsischen Ministerium des Innern. Einundzwanzigstes Heft: Stadt Dresden. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1900, S. 14.
  6. George Bähr (1666-1738) in der Sächsischen Biographie.
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