Straßenbahnhof Johannstadt
Die Tramways Company of Germany Limited besaß zunächst in der Hertelstraße eine Wagenhalle für Pferdebahnwagen, die mit der Auflösung des Unternehmens verkauft werden musste. Der Nachfolgebetrieb, die Dresdner Straßenbahn-Gesellschaft, erwarb darauf ein Grundstück an der Pfotenhauerstraße, um dort zunächst einen Schuppen für die Wagen zu errichten, der den Grundstein für den Straßenbahnhof Johannstadt bildete, der mit einer provisorischen Wagenabstellhalle am 20. Dezember 1894 in Betrieb ging. Die offizielle Eröffnung erfolgte ein Dreivierteljahr später am 30. September 1895. 1924 wurde der Straßenbahnhof Johannstadt umfangreich umgebaut, sodass im März 1926 dort 92 Trieb- und 67 Beiwagen auf neun Gleisen untergestellt werden konnten. Die Gesamtlänge der Abstellgleise betrug 900 Meter.
Ab den 1950er Jahren wurde der Straßenbahnbetriebshof nur noch für die Wartung und das Abstellen von Güter- und Arbeitswagen genutzt. Die Linie 20 verkehrte ab dem 20. Mai 1951 von Johannstadt durch die Altstadt bis zum Betriebshof in Gohlis.
Am 24. Mai 1998 wurde der Straßenbahnhof außer Betrieb genommen und am 21. Dezember 1998 an die Max-Planck-Gesellschaft übergeben, die die Wagenhallen abreißen ließ, um dort das "Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik" zu errichten.
siehe auch: Liste der Betriebshöfe
[Bearbeiten] Quellen
- Reinhard Elbertzhagen: Die Entwicklung des Personennahverkehrs im Dresdener Stadtteil Johannstadt 1872 - 2012, Eigenverlag
- Chronik Günter Hofmann Teil 1, Johannstadtarchiv, S. 877 und 881
- Von Kutschern und Kondukteuren. Die 125-jährige Geschichte der Straßenbahn zu Dresden, Druckhaus Dresden GmbH 1997
- Bauer u. a.: Straßenbahn-Archiv, Band 2: Raum Görlitz, Dresden, transpress, Berlin 1983