Hofmühle
Seit fast 500 Jahren besteht auf dem Areal der heutigen Bienertmühle in Plauen an der Weißeritz ein Mühlenstandort. Heute beherbergen die Gebäude jedoch kein Mahlwerk mehr, sondern Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, Band-Proberäume, ein Museum und das Bistro/Café "Bienerts Laden".
Der Anfang 2010 abgerissene Getreidespeicher der Bienertmühle befand sich auf der anderen Straßenseite, auf dem Grundstück zwischen Hofmühlenstraße, Altplauen und der Zugstrecke Dresden-Freital.
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[Bearbeiten] Museum Hofmühle Dresden
Aktuell hat die Stiftung Hofmühle Dresden auf vier Mühlenböden drei Dauerausstellungen eingerichtet: das Anton-Reiche-Museum der Sammlung Monika Tinhofer (einer Urenkelin Anton Reiches), gemeinsam mit der Paluccaschule eine Ausstellung Palucca (1903-1993), Biografisches in Koffern sowie eine Fotodokumentation von Konfirmanden der Auferstehungskirche Dresden-Plauen mit dem Titel Dresden-Plauen: Vom Dorf zur Großstadt. Im Gebäude selbst befindet sich noch Mühlentechnik von 1878 und 1930, die dem Museum ein besonderes Flair gibt.
[Bearbeiten] Geschichte
- 17. Mai 1366: Bischof Johann I. von Meißen erwähnt eine Mühle an der Weißeritz bei Plauen
- um 1466: die Dresdner Tuchmacher kaufen eine Mühle, um sie zur Walkmühle umzubauen
- 1487: die Dresdner Tuchmacher streiten mit den Einwohnern von Plauen über die Grenze des Grundstücks der Walkmühle an der Weißeritz (auf dem Gelände der heutigen Bienertmühle); Eine Kommission von Linienrichtern setzt Grenzsteine und markiert Grenzbäume
- 20. Dezember 1541: Erwähnung als Raths-Walkmühle
- 25. Dezember 1568: Kurfürst August kauft die Walkmühle, lässt sie abreißen und an ihrer Stelle die Hofmühle erbauen
- 12. März 1569: Grundsteinlegung für die Hofmühle
- 8. September 1571: Fertigstellung der Hofmühle, der erste Müllermeister (vereidigter Pächter) war Zacharias Zimmermann
- 1571: der Kurfürst führt den Mahlzwang für die neue Hofmühle ein. Die brotlos gewordenen Plauener Müller, die Gebrüder Moses, übernehmen die obere und untere Mühle in Tharandt
- 1. Mai 1852: Traugott Bienert pachtet die Mühle
- 1872: Bienert kauft die Mühle
- 1945: Die Mühle firmt ab nun unter dem Namen "VEB Dresdner Mühlenwerke"
- 1995: Schließung der Mühle, die zuletzt von der Bäckereifirma Wendeln betrieben wurde
- 2006: Eröffnung eines Mühlenmuseums in der Bienertmühle
- 2010: Abriss des großen Getreidespeichers[1]
- 2017: Abschluss der Sanierung der Bienertvilla als Wohngebäude mit Eigentumswohnungen[2]
[Bearbeiten] Bildergalerie
Mehlwagen für das Straßenbahnnetz
Bienertladen und Museumseingang 2024
Die ehemalige Villa von Gottlieb Traugott Bienert im "Dörnröschenschlaf" (2012)
[Bearbeiten] Quellen
- E. Wehnert: Plauen an der Weißeritz, in: ? vom 7.5.1977
- G. Stephan: Weißeritzwasser trank man am Altmarkt, in: ? vom 9.11.1974
- Wolfgang Müller: Von Wasserrädern im Grund. Plauensche Hof- und Bienertmühle (1), in: SZ vom ?
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Stefan Kühn: Foto des Abriss' des Mühlenspeichers. 22. Januar 2010
- ↑ DNN: In letzter Minute gerettet Richtfest für Bienertvilla. 15.10.2016.
[Bearbeiten] Weblinks
- Wandplakette zum Gedenken an die gefallenen Mitarbeiter (I. WK) im Innenhof
- Stiftung und Museum Hofmühle Dresden
- Bienerts Laden
- Der Ideenmacher - Holzgestaltung, Malerei, Plastik
- Holzmanufaktur
- OpenStreetMap: Gelände der Bienertmühle
- Bienertmühle auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)