Tatzberg
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Der Tatzberg ist eine Straße in Johannstadt zwischen Arnoldstraße und Fetscherstraße. Sie wurde 1861 benannt nach einem ehemaligen Weinberg und führte früher von der Blumenstraße bis zu einer dort befindlichen Sandgrube.
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[Bearbeiten] Geschichte
- 1370: Erwähnung der Rebenpflanzungen am Tatzberg
- 1445: Brückenmeister Paul Coppel gab bekannt, dass "der ehrsame Nicolaus Prolis, Bürger zu Dresden, ein Schock Groschen Jahreszins auf seinem Weingarten auf dem Tatzberg in der Flur der Stadt Dresden auf Wiederverkauf verkauft habe an Meister Franciscus Kunz, Doktor der Arznei und ewigen Vikarien der Kapelle aller Gottesheiligen auf dem Schlosse zu Meißen, für 11 Schock und 30 Groschen." Da der Tatzberg (Taczigisgebirge) "dem heiligen Kreuze in der Stadt zu Dresden mit rechtem Erbzinse pflichtig" war und in das Brückenamt gehörte, war für einen Verkauf die Erlaubnis des Brückenmeisters notwendig.
- 1813: Ludwig Richter konstatierte nach der Schlacht vor dem Ziegelschlag 1813: "Wir gingen den Weg nach Blasewitz zu, der damals öde und sandig und unbebaut war. Auf einem Hügel, wo eine russische Batterie gestanden hatte, lagen ganze Haufen toter und zum Teil gräßlich verstümmelter Gestalten. Wir gingen nicht ganz in die Nähe; denn es schauderte uns, das Gewimmer zu hören. – Jetzt kamen wir an eine Sandgrube, in der ebenfalls eine Menge toter Russen lag."
- 1874-1876: Ludwig Wilhelm Schaufuß (1833-1890), Entomologe und Unternehmer, versuchte vergeblich, auf seinem Grundstück (Nr. 10) ein Musealgebäude zu errichten, was ihm im Hinblick zur Nähe (300 Ellen, ~200 m) des Trinitatisfriedhofs seitens des Raths der Stadt Dresden verwehrt wurde.[1][2] Später wird es ihm in Tolkewitz wiederum verleidet (s. Schaufußstraße).
[Bearbeiten] Adressen (aktuell)
- Nr. 25: Stadtreinigung Dresden
- Nr. 41: ZIK/DZNE
- Nr. 47: BioInnovationsZentrum
[Bearbeiten] Adressen (hist. Auswahl)
- Nr. 11: Tatzberger Hof
- Nr. 25/27: Dünger-Export-Gesellschaft, heute zur Stadtreinigung Dresden GmbH gehörend
- Nr. 29: Schankwirtschaft Zum schweren Geschütz
- Zugang zum Trinitatisfriedhof und ehem. Kraftwerk Ost
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- Arno Scheer: Dresden-Johannstadt. Die Welt vor dem Ziegelschlag. Geschichtliche Wanderfahrten Nr. 3, hrsg. von Artur Brabant. Dresden 1930., S. 4
- Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden 1862, S. 440
- ↑ Ludwig Wilhelm Schaufuß: Separat aus "Nunquam otiosus" (Motto der Leopoldina), Mai 1887
- ↑ Adressbuch von 1874
- Gasdruckregelanlage Fetscherstraße / Tatzberg