Viktor Schubert von Soldern
Viktor Schubert Ritter von Soldern, auch Victor Schubert von Soldern (* 15. August 1833 in Prag; † 30. Juni 1912 in Dresden) war ein deutscher Historienmaler und Schriftsteller.
[Bearbeiten] Familie
Viktor Schubert entstammte der deutschstämmigen, böhmischen Familie Schubert. Er war der Sohn des Dr. jur., Eduard Viktor Schubert (* 21. Juni 1800 in Prag; † 22. November 1879 ebenda), der als Rechtsanwalt, Notar und von 1867 bis 1870 als Politiker im Reichsrat wirkte. Viktors Vater war außerdem des juristischen Doktorenkollegs der Prager Universität, seit 1850 Kurator der böhmischen Sparkasse, ab 1872 Direktor der böhmischen Hypothekenbank und nahm in Böhmen eine führende gesellschaftliche Stellung ein - nicht zuletzt durch sein großes soziales Engagement, vor allem im Armen-, Witwen-, Waisen- und Taubstummenwesen. Für seine Verdienste wurde Eduard Viktor Schubert 1875 in den erblichen Ritterstand, als "Ritter von Soldern" gehoben.
Viktors jüngerer Bruder war der Architekt und Architekturtheoretiker Zdenko Schubert von Soldern (* 18. Oktober 1844 in Prag; † 29. März 1922 ebenda). Viktors Onkel, Otto von Schubert (* 24. August 1808 in Prag; † 11. März 1883 in Wien) war wie sein Vater ebenfalls Jurist, bis 1863 im Rang eines Oberlandesgerichtsrates am Oberlandesgericht in Prag, ab 1866 am Obersten Gerichtshof in Wien, wo er im gleichen Jahr nobiliert wurde. Viktors Großvater war der Vizebuchhalter Johann Ignaz Schubert (1773–1855).
Viktor Schubert von Soldern war verheiratet. Seine Witwe Josephine Schubert von Soldern wohnte nach seinem Tod weiter in der Zelleschen Straße 46.[1] Das Paar hatte einen Sohn:
- Fortunat Schubert von Soldern (* 2. Mai 1867 in Paris; † 20. März 1953 in Wien) war Kunsthistoriker und u.a. Vorstand der königlich-sächsischen Kupferstichsammlung sowie der Zentralkommission für Denkmalpflege. Dessen Sohn wiederum:
- * Rainer Schubert von Soldern (* 6. Dezember 1900 in Dresden; † 7. November 1974 in Wien) wurde Zoologe.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Viktor Schubert studierte von 1852 bis 1854 an der juristischen sowie ab 1853 auch an der philosophischen Fakultät der Universität in Prag. Bereits im Laufe seines Studiums wandte er sich der Malerei zu und studierte dies 1867 in Prag und Düsseldorf. Anschließend unternahm er Bildungsreisen in Ateliers nach Antwerpen (1860/61) und Paris (1861/62), wo er sich künstlerisch weiterbildete. Von 1863 bis 1866 lebte er als Maler in Rom, danach einige Jahre in Paris und von 1870 bis 1876 in Brüssel.
1876 zog Viktor Schubert von Soldern, mittlerweile wie sein Vater geadelt, nach Dresden in die Schnorrstraße 18,[2] wo er auch schriftstellerisch tätig war und in erster Linie Erzählprosa und kulturgeschichtliche Studien veröffentlichte. 1879 zog er in die Kaitzer Straße 6.[3] Von 1892 bis 1896 fungierte Schubert von Soldern als Vorsitzender der Dresdner Kunstgenossenschaft. In seinen Bildern behandelte er vorwiegend Themen aus Geschichte und Sage, war aber auch bekannt für verschiedene Altarbilder. Schubert von Soldern ist zuletzt als Genremaler im Dresdner Adressbuch verzeichnet und wohnte in der Zelleschen Straße 46.[4] Er wurde auf dem Urnenhain Tolkewitz beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke und Publikationen (Auswahl)
- 1869: Walpurgisnacht,
- 1878: Tristan und Isolde trinken den Liebestrank,
- 1878: Entsagung,
- 1882: Maria Stuarts letzter Freund,
- 1893: Eine moderne Salome,
- 1900: Die Höfe von Paris und Madrid zur Zeit Elisabeths und Don Carlos’,
- 1902: Die Borgias und ihre Zeit,
- 1905: Ein Dämon,
- 1907: Der Ehrlose,
- 1910: Unverschuldet.
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 5, 1909-1912, SLUB, S. 237
- Schubert von Soldern im Österreichischen Biographischen Lexikon 1815-1950
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 1013
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 372
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 412
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 994