Lämmchen

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Das „Lämmchen“ war ein Vorwerk an der jetzigen Blumenstraße in Johannstadt. 1640 wurde es als Vorwerk Tatzberg erbaut und seit 1742 das „Lämmchen“ genannt. In der Nähe stand von 18041813 eine Glashütte. Übrigens führte auch das Schulgut, nach dem die Schulgutstraße benannt wurde, bis zur Erwerbung durch den Stifter Ehrlich den Namen Vorwerk Tatzberg. Noch verwirrender wird die Geschichte dadurch, dass auch in der Wilsdruffer Vorstadt ein Vorwerk „Lämmchen“ existierte, dessen Name später im Volksbad „Zum Lämmchen“ (Annenstraße 37).

Das Johannstädter Lämmchen besaß seit 1644 Brau-, Gast- und Schankgerechtigkeit. Das Vorwerk war von Einquartierungen, Kriegs- und anderen Kontributionen befreit. Der Landwirt Carl August Meißner, der das Grundstück 1825 gekauft hatte, erbaute neben den Gutsgebäuden ein Landhaus für seinen Schwiegersohn Hoffmann, den Wirt des Hotels „Zum goldenen Engel“ (Wilsdruffer Straße). Den Garten dieses Landhauses benutzte Carl Maria von Weber als Sommerhaus, als er auf der Holzhofgasse in der Neustadt wohnte. Die Gutsgebäude und das Landhaus wurden 1866 abgerissen.

1868 wurde es von Meißner an der Blasewitzer Straße neu erbaut, es lag zwischen dieser und der Kreutzerstraße, Fürstenstraße und Dürerstraße. Die mit dem Vorwerk verbundene Milchwirtschaft bestand noch bis 1909, das Gasthaus „Zum Lämmchen“ (Blasewitzer Straße 58) hat mit dem Vorwerk nichts zu tun. An das zweite Lämmchen erinnerte noch die Inschrift „Vorwerk Lämmchen“ am Tor des Grundstücks Blasewitzer Str. 48 und ein vergoldetes Lämmchen am Giebel des Eckhauses Blasewitzer Straße und Kreutzerstraße.

Anfang des 18. Jahrhunderts entstand auf einem vom Vorwerk Lämmchen abgetrennten Landstück die Neue Sorge (siehe Stückgießers), nicht zu verwechseln mit dem Grundstück Neue Sorge am Weißeritzmühlgraben.

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