Christian Beatus Kenzelmann

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Christian Beatus Kenzelmann (* 14. September 1759 in Rosenthal bei Dahme/ Mark; † 20. September 1843 in Meißen)[1][2] war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Prediger, zuletzt als Archidiakon in Meißen. Als Vorstand der Meißner Winzerschule erwarb er sich ebenfalls Verdienste in seiner Wahlheimat, wo er 1839 zum Ehrenbürger der Stadt Meißen ernannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Kenzelmanns gleichnamiger Großvater studierte ebenfalls Theologie an der Universität Wittenberg, wo er 1683 als Respondent wirkte.[3] Christian Beatus Kenzelmann d.J. war der Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers Kenzelmann († 1788 in Oberröblingen), der zuletzt in Oberröblingen bei Sangerhausen predigte.[4] Kenzelmanns jüngere Schwester war:

Christian Beatus Kenzelmann heiratete am 7. Juni 1789 in der Dresdner Kreuzkirche Charlotte Christiane geb. Etzler (* um 1770; † 20. April 1851 in Meißen).[6] Das Paar hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Christian Beatus Kenzelmann erhielt seine höhere Schulbildung an der damals zu Kursachsen gehörenden Landes- und Fürstenschule in Schulpforta, in die er am 13. Juni 1776 als Schüler eintrat. Sein Reifezeugnis erhielt er mit seinem Abgang von dieser Schule am 15. Mai 1781.[8] Danach studierte Kenzelmann ab 1781 Theologie und Philosophie an der Universität im damals noch sächsischen Wittenberg, wo er auch den Magistertitel erwarb.

Am 10. Februar 1789 wurde Kenzelmann Stiftsdiakon im Stift Wurzen, wo er die dritte Predigerstelle erhielt. Ein Jahr später, 1790 wurde er dann zum Diakon in Meißen (ebenfalls die dritte Predigerstelle), 1792 zum Archidiakon an der Meißner Frauenkirche berufen. Als solcher hatte er die zweite Predigerstelle nach dem Superintendenten Dr. Adolph Friedrich Ferdinand Karg (17851850) inne. Seit 1838 war Kenzelmann zudem Verwalter des Meißner Pfarramtes (sogenannter Stadtpfarramtsverweser). Das kirchliche Amt des Archidiakons an der Frauenkirche in Meißen übte er bis zu seiner Emeritierung 1841 aus.

Mit seinem 1810 erschienenen Buch zur Geschichte der Meißner Prozellanmanufaktur galt Kenzelmann als der erste Historiograf dieser Fabrik.[9] Von 1811 bis wahrscheinlich 1840 war Kenzelmann außerdem Vorsteher der königlichen Weinbau- und Winzerschule am Cöllner Fürstenberg bei Meißen. Er machte sich dabei um den Weinbau, den Aufschwung nach dem Niedergang des oberelbischen Weinbaus aufgrund der Reblaus im Meißner Weinanbaugebiet bis nach Oberau verdient.

Aufgrund seiner Verdienste wurde er noch zu seinen Lebzeiten, am 10. Februar 1839, mit der Überreichung der entsprechenden Urkunde zum Ehrenbürger der Stadt Meißen ernannt. Am gleichen Tag erhielt er auch die Zivilverdienst-Medaille in Gold des königlich-sächsischen Zivilverdienstordens.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todesnachricht in: Dr. E.G. Gersdorf: Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur..., 1. Jahrgang, 4. Band, Leipzig 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 95: Nach dieser Quelle 1760 geboren.
  2. Auch nach Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des dates Biographisch-genealogisch-historisches Weltregister..., Leipzig 1869, Digitalisat auf Google Books, S. 51: erst 1760 geboren!
  3. Kenzelmann, Christian Beatus, Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Almanach für Prediger, die lesen, forschen und denken: auf das Jahr 1786, Digitalisat auf Google Books, S. 16
  5. Dietmar Grypa: Gesamtausgabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke, Band 1: 1810–1825, De Gruyter-Verlag Berlin/Boston 2016, Leseprobe auf Google Books, Fußnote 374 , ISBN 978-3-486-59005-0
  6. Mitteldeutsche Familienkunde, Band 8, Degener-Verlag 1985, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 351
  7. Genealogische Daten aus der Gäbler Gnealogie, Datensatz im Stammbaum von Christoph Gäbler
  8. C.F.H. Bittcher: Pförtner Album, Verzeichnis sämtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta, 1543-1843, Leipzig 1843, Digitalisat im Internet Archiv auf archive.org, S. 378
  9. Ludwig von Buerkel: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Jahrgang, Band 38, Prestel Verlag 1987, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 250
  10. Neues Allgemeines Intelligenzblatt für Literatur und Kunst in: Leipziger Literaturzeitung, Band 5, 1806, Digitalisat auf Google Books, S. 905

[Bearbeiten] Weblinks

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